Die ersten 100 Tage als Landesräte haben wir beide zur Orientierung und Planung genutzt. Viele Termine, Konferenzen und Besprechungen standen auf unserem Programm, um die Ausgangslage in unseren Ressorts zu sondieren und neue Schwerpunkte und Akzente zu definieren“, so die Neo-Landesräte Michaela Langer-Weninger und Wolfgang Hattmannsdorfer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich ihres Resümees zu den ersten 100 Tagen im Amt. Denn obwohl die Ressorts der beiden Politiker auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen, vereine sie derselbe Zugang – zuhören, abwägen und klar entscheiden, um das Beste für Oberösterreich zu erreichen.
Seit Beginn an – eine Bäuerin mit vollem Einsatz für das Land
Es liege eine spannende Einstiegszeit hinter der Agrarlandesrätin Langer-Weninger, in der sie sich – durch viele intensive Gespräche mit wichtigen Stakeholdern – einen breiten Überblick über ihr Ressort verschaffte: „Die Herausforderungen, vor denen die Land- und Forstwirtschaft steht, mit steigenden Betriebsmittelkosten und sinkenden Einkommen sowie die vielfältigen Aufgaben des ländlichen Raumes und der Gemeinden waren großer Ansporn für mich, diese Bereiche mitgestalten zu wollen und auf die brennenden Fragen dieser Zeit Lösungen und Antworten zu finden. Als Bäuerin weiß ich, dass harte Arbeit auf gutem Boden Früchte trägt – Oberösterreich ist definitiv ein guter Boden und ich bin bereit hart zu arbeiten“, erklärt Langer-Weninger.
Darüber hinaus sei der Übergabeprozess durch die langjährige Zusammenarbeit und das gute Einverständnis mit ihrem Vorgänger Landtagspräsident Max Hiegelsberger reibungslos vonstattengegangen. Nun sei sie froh von äußerst kompetenten und erfahrenen Mitarbeitern umgeben zu sein: „Dadurch habe ich auch rasch ein umfassendes Bild der Ausgangslage erhalten und konnte sondieren, an welchen Projekten ich weiterarbeiten möchte und wo ich neue Akzente setzen will. Insgesamt habe ich so nahtlos in die neue Rolle gefunden und diese für mich definiert. Ich sehe mich als Landesrätin der Regionen, also jener Orte, wo die Land- und Forstwirtschaft, die Gemeinden und die Freiwilligen Feuerwehren tagtäglich wertvolle Arbeit leisten und dadurch Oberösterreich stark und lebenswert machen“, so die Neo-Landesrätin.
Das war erst der Anfang: In kürzester Zeit vieles umgesetzt
Die ersten Meter und Etappenziele habe man bereits geschafft, denn in nur kurzer Zeit konnte bereits vieles bewegt werden: So wurden zum Beispiel die Novelle des oberösterreichischen Jagdgesetzes sowie strengere Strafen für Stalleinbrüche realisiert. Doch auch die Sicherstellung der flächendeckenden Bewirtschaftung und der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft – durch den konsequenten Einsatz für die Interessen der Bauernschaft bei der Ausgestaltung des nationalen Strategieplans der Gemeinsamen Agrarpolitk (GAP) – habe man erreichen können. Darüber hinaus beschäftigt sich Langer-Weninger auch mit der Evaluierung der neuen Gemeindefinanzierung sowie den Bürgermeister-Vorsprachen. Bei letzteren werden in einem persönlichen Gespräch gemeindespezifische Projekte sowie individuelle Lösungen für die Herausforderungen der Kommunen besprochen und in Ausführung gebracht. Ebenfalls angelaufen sei die Ausrollung des Feuerwehraustattungspakets, welches auch die Investition in die neue Drohnentechnologie beinhalte. Als weitere konkrete Zielvorgabe sehe die Landesrätin die Stärkung der Regionen in ihrer Gesamtheit. Auch den Trend zum Wohnen am Land, die fortschreitende Digitalisierung sowie das Bewusstsein für regionale Lebensmittel will Langer-Weninger nutzen. Denn zum jetzigen Zeitpunkt bestehe die Möglichkeit einen gesellschaftlichen Wandel einzuläuten. „Meine Aufgabe sehe ich darin, Lösungswege sowie innovative Konzepte aufzuzeigen und anzubieten. Das fängt beim Bauen an und hört bei der Versorgungssicherheit auf“, betont sie.
Wichtige Ziele auf einen Blick:
• Die Landwirtschaft soll als Vorreiterin in punkto Umwelt- und Klimaschutz positioniert werden.
• Faire Erzeugerpreise und neue Einkommensmöglichkeiten für Landwirte sollen geschaffen werden.
• Heimischen Lebensmitteln möchte man Mehr-Wert verschaffen.
• Billigimporten und Lebensmittel-verschwendung soll Einhalt geboten werden.
• Unterstützung für Gemeinden bei Herausforderungen wie z. B. Infrastruktur und Bodenverbrauch ist vorgesehen.
• Feuerwehren bestens ausstatten und das Ehrenamt fördern.
• Regionen stärken und LEADER-Programme weiter fördern.
Aktive Sozialpolitik mit klaren Zielen und genauem Fahrplan
Auch Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer habe große Freude an der Arbeit und einen konkreten Fahrplan für die kommenden Jahre vordefiniert. Sein Anspruch sei es die Sozial- und Integrationspolitik weiter zu professionalisieren: „Ich führe meine Ressorts daher bewusst aktiver. Mir ist wichtig, dass wir anhand konkreter Ziele und Strategien die Sozialpolitik in Oberösterreich gemeinsam gestalten“, sagt er. Solidarität sowie soziale Verantwortung seien für ihn wichtige Schlagwörter, die es in seinem Ressort zu tragen gelte.
Als zentralste Herausforderung sieht der Landesrat für Soziales und Jungend, neben der Bewältigung der Corona-Pandemie, die langfristige Sicherstellung der Pflegeversorgung: „Diejenigen, die unser Land aufgebaut und ihr Leben lang gearbeitet haben, müssen sich darauf verlassen können, dass sie auch in Würde alt werden können“, hält Hattmannsdorfer klar fest. Schwerpunkt im ersten Halbjahr sei es daher dem steigenden Fachkräftebedarf zu entgegnen. Dahingehend brauche es einen intensiven Austausch mit Experten und Praktikern, welcher bereits im März vorgesehen sei. Ziel dessen sei es noch heuer mit der Umsetzung erster Maßnahmen zu starten. Hinsichtlich des Integrationsressorts stehe für ihn die Linie – Integration durch Deutsch – fest.
Quelle: Land OÖ
- Bildquellen -
- Landesrat Hattmannsdorfer über seinen Fahrplan für die nächsten Jahre.: Land OÖ
- Die Landesrätin der Regionen Langer-Weninger zog Bilanz über die ersten 100 Tage im Amt: Sie blickte auf bisher bereits Erreichtes zurück und nannte konkrete weitere Ziele für ihre Zuständigkeits-bereiche.: land OÖ