Dass in Zeiten der Energiekrise dem Wald und seinen Bewirtschaftern eine bedeutsame Rolle zukommt, spiegelte sich auch beim diesjährigen Landeswaldbauerntag in Leonding wider. 800 Mitglieder des Waldverbandes Oberösterreich, Funktionäre, Ehrengäste, Waldhelfer, Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer sowie eine Vielzahl an Sägewerks-, Industrie- und Energieholzkunden ließen sich das Branchentreffen vergangene Woche – bei dem auch Obmann Franz Kepplinger einstimmig wiedergewählt wurde – nicht entgehen.

Bewirtschaftung des Waldes ist essentiell für die Energiewende   

Dabei wurde der Ruf nach der aktiven Waldnutzung – die hierzulande seit jeher dem Prinzip der Nachhaltigkeit folgt – mehr als deutlich. „Wenn wir alle fest zusammenstehen, dann haben wir eine kräftige Stimme, die man auch in Brüssel hört“, lautete der Appell von Rudolf Rosenstatter, Obmann des Waldverbandes Österreich. Auf das enorme Potenzial des Waldes im Hinblick auf das Gelingen der Wende hin zu einem unabhängigeren, grüneren und innovativeren Europa ging auch Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer ein: „Wir brauchen multifunktionale, nachhaltig bewirtschaftete Wälder, wenn wir unsere Ener­gieversorgung künftig selbst in die Hand nehmen und zugleich unsere Klima- und Umweltschutzziele erreichen wollen.“ Dabei dürfe man die Wäl­der nicht nur schützen und zu „Kohlenstoffmuseen“ verkommen lassen, sondern müsse diese auch nützen. „Unsere Wälder sind als nachhaltige Quelle für Baustoffe und Energie, als grüne Lunge unseres Kontinents oder als Naherholungsgebiet wahre Trümpfe und die Antwort auf zahlreiche aktuelle Herausforderungen“, ergänzte sie weiters.

„Unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung ist entscheidend für das Gelingen der Wende.“
Simone Schmiedtbauer

Waldbauern: Keine Preistreiber in Sachen Schnittholz

Darüber hinaus präsentierte Andreas Hofbauer, Geschäftsführer des Waldverbandes Oberösterreich, einen Überblick des vergangenen Jahres und be­richtete über die Lage am Holzmarkt. Dabei wurde deutlich, dass die Waldbe­wirtschafter, hinsichtlich der gestiegenen Schnittholzpreise, nicht die Preistreiber sind: „Wenn man den Schnittholzpreisindex mit der Durchschnittspreisstatistik der letzten Jahre verschneidet, dann würde es mich nicht wundern, wenn ein Raunen durch den Saal geht.“ So veranschaulichte Hofbau­er anhand einer Grafik (unten), dass die gestiegenen Kosten der Fertigungsprodukte nicht, wie andernorts gerne argumentiert, auf gestiegene Rohstoffpreise zurückgeführt werden können.

Quelle: Holzkurier

 

Forststraßen und Naturschutz ist kein Widerspruch in sich

In den Fachvorträgen, die heuer unter dem Überbegriff „Die Forststraße als forstliche Lebensader“ standen, referierten weiters Angelika Waibel vom Naturraummanagement der Österreichischen Bundesforste und Forstmeister Gerald Putz. Vorschläge und Praxistipps für die Verbesserung der Forststraße als Lebensraum für Flora und Fauna wurden gegeben.

Darüber hinaus ging Putz auf die wirtschaftlichen, waldbaulichen und auch jagdwirtschaftlichen Vorteile der Forststraße ein: „Für uns als Wirtschaftsbetrieb geht es ohne Forststraße im Wald gar nicht“, argumentierte er. Darüber hinaus lieferte er wertvolle Hilfestellungen für die Errichtung und Genehmigung von Forststraßen.

- Bildquellen -

  • Grafik Waldbauern: Holzkurier
  • Ehrengäste: BWV
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