System bestätigt

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Dass die Ergebnisse nach einem erfolgten Urnengang verschieden interpretiert werden kennt man zur Genüge. Selten aber fallen diese so eindeutig aus wie zuletzt bei den LK-Wahlen in Salzburg oder in Niederösterreich. Hier wie dort gingen die Spitzenkandidaten des Bauernbundes mit ihren Teams unangefochten als Sieger hervor.
In beiden Fällen wurde die Arbeit neuer, amtierender LK-Präsidenten und der Bauernbündler insgesamt nicht nur honoriert, sondern durch noch mehr Zuspruch als 2015 bestätigt: in Salzburg mit knapp 80 %, in Niederösterreich sogar deutlich darüber. Dort hat der Bauernbund somit so viele Mandatare wie seit den 1950er Jahren nicht mehr.
Gründe dafür gibt es viele. Generell zeigen sowohl die Wahlbeteiligung als auch die Stimmenverteilung, wie wichtig den Landwirten ihre Kammer, die Arbeit ihrer Funktionäre sowie Beratung und Service durch deren Mitarbeiter in den Zentralen und den Bezirken sind. Dazu kommt Beständigkeit, das Ziehen an einem Strang, das abgestimmte Zusammenspiel der Bauernbündler – egal ob im Bezirk, in Land und Bund oder mit EU-Instanzen, wenn es um agrarische Interessen geht. Sachlich, aber mit gebotener Bestimmtheit, jedoch ohne aggressive Polemik, mit denen andere versuchen, Aufmerksamkeit zu gerieren.
In Salzburg verlor der Unabhängige Bauernverband jeden dritten Wähler. In Niederösterreich flogen die Freiheitlichen hinaus. Deren Spitzenkandidat (man muss sich seinen Namen nicht merken) meinte am Wahlabend: „Das System Bauernbund wurde bestätigt.“ Er mag es anders interpretieren – aber dieser Satz stimmt.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

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