Statt ausländischer Importware landet immer öfter Tiroler Kalb- und Rindfleisch auf dem Teller. Einen wesentlichen Anteil an dieser erfreulichen Entwicklung haben das Ende 2020 ins Leben gerufene Landesprogramm zur Stärkung der Inlandsvermarktung von heimischem Kalbfleisch sowie die Qualitätsfleischprogramme der Agrarmarketing Tirol.

Positive Zwischenbilanz:
Mehr Tierwohl und Regionalität

Quelle: Land Tirol
Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler

„Unsere Vermarktungsoffensiven greifen. Über 5.200 Vollmilchkälber, die sonst mit hoher Wahrscheinlichkeit in Spezialbetriebe zur Kälbermast nach Italien gegangen wären, konnten damit in Tirol aufgezogen und im Land vermarktet werden. Damit einher geht eine spürbare Reduktion an Verkehr und Tiertransporten sowie ein Mehr an Tierwohl“, zieht Agrarreferent LHStv. Josef Geisler eine positive Zwischenbilanz über die im November 2020 beschlossene Beihilfe zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von heimischem Kalbfleisch. Mehr als 1.500 bäuerliche Betriebe haben sich mit durchschnittlich vier Kälbern von November 2020 bis Dezember 2021 an der Vermarktungsoffensive beteiligt und damit auch die regionale Versorgung mit Kalbfleisch gestärkt.

Qualitätsprogramm „Tiroler
Almrind“ auf Erfolgskurs

KalbfleischQuelle: AMT Tirol
Die rosa Farbe des heimischen Kalbfleisches ist ein Qualitätsmerkmal und zeugt von artgerechter Fütterung mit Vollmilch sowie ausreichend Gras und Heu.

Viele dieser Kälber finden – nachdem sie einen Sommer auf der Alm verbracht haben – über das Qualitätsfleischprogramm „Tiroler Almrind“ der Agrarmarketing Tirol den Weg in die Kühltheke und auf den Teller. Seit dem Start des Programms „Tiroler Almrind“ im Jahr 2018 konnte der Absatz um das Achtfache gesteigert werden. Für das heurige Jahr werden weitere Zuwächse erwartet. Aber nicht nur das „Tiroler Almrind“ auch die Qualität-Tirol-Fleischschienen „Grauvieh Almochs“, „Jahrling“ und „Kalbli“ sind auf Erfolgskurs. „Die Agrarmarketing Tirol verzeichnet im gesamten Rindfleischbereich kontinuierliche Absatzsteigerungen. In Summe konnte die Anzahl der vermarkteten Tiere in den vergangenen fünf Jahren um 60 Prozent gesteigert werden“, sieht Geisler eine anhaltend positive Tendenz. Doch noch immer kommen 70 Prozent des in Österreich konsumierten Kalbfleisches aus dem Ausland.

Tirol braucht Viehhaltung und
Grünland-Bewirtschaftung

Die Tiroler Landwirtschaft ist stark auf Viehwirtschaft ausgerichtet, weil nur so die flächendeckende Bewirtschaftung des Grünlands in den Tallagen und die Bewirtschaftung der Almen gewährleistet werden kann. Die Milchviehhaltung wiederum ist mit einer regelmäßigen Produktion von Kälbern verbunden. „Wer heimisches Kalb- und Rindfleisch genießt, hat nicht nur höchste Qualität, sondern auch ein Stück gepflegter Landschaft auf dem Teller“, appelliert LHStv. Josef Geisler an die Konsumenten.

Seinen Dank spricht der Bauernbundobmann den Tiroler Bäuerinnen und Bauern für ihre harte Arbeit aus. „Oft wird der viehhaltenden Landwirtschaft zu wenig Wertschätzung entgegengebracht. Mit den Initiativen für den Absatz von Kalbfleisch in Tirol wollen wir die heimischen Bauernbetriebe auch vor den Vorhang holen und transparent aufzeigen, unter welch hohen Qualitätsstandards die Kälber in Tirol aufgezogen werden“, schließt Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler.

- Bildquellen -

  • LandTirolGeislerAlm 1: Land Tirol
  • Pochiertes Kalb Auf Kresse Kartoffelpüree 02: AMT Tirol
  • Kalbli Fam Isser 2020 04: AMT Tirol
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AUTORred. HP
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