Unwetterfolgen für die Landwirtschaft

Im östlichen Trockengebiet ist die Getreideernte bereits zu großen Teilen abgeschlossen. In anderen Teilen von NÖ strapaziert die unsichere Wetterlage jedoch nach wie vor die Nerven der Bäuerinnen und Bauern.

Die aktuelle Getreideernte in NÖ im kurzen Überblick

Wetterkapriolen verursachen Ernteverzögerungen insbesondere im Alpenvorlandund im Waldviertel. Bäuerinnen und Bauern hoffen nun auf stabilere Wetterperiode. ©LK-NÖ/Eva Lechner
Wetterkapriolen verursachen Ernteverzögerungen insbesondere im Alpenvorlandund im Waldviertel. Bäuerinnen und Bauern hoffen nun auf stabilere Wetterperiode. ©LK-NÖ/Eva Lechner
Von den Unwettern besonders betroffen sind das Waldviertel und das Alpenvorland, wie LK-Präsident Hermann Schultes zu berichten weiß: “Unsere Bauern warten sehnsüchtig auf eine stabilere Wetterperiode, um die Ernte fortsetzen und die Arbeit des ganzen Jahres einbringen zu können. Wir zittern und hoffen für alle Bäuerinnen und Bauern, dass die Ernte jetzt rasch abgeschlossen werden kann. Im internationalen Vergleich haben wir auch heuer wieder gute Qualität anzubieten. Leider hängt unser Vermarktungserfolg auch von Witterungsproblemen unserer Berufskollegen in anderen Ländern ab.”
Die Rapserträge liegen heuer, mit Erträgen zwischen 3,0 und 4,5 Tonnen pro Hektar, etwas unter den Erwartungen, da sich der Frost zur Rapsblüte scheinbar stärker ausgewirkt hat als erwartet. Die Erträge und die Qualität von Wintergerste sind zufriedenstellend. Bei Winterweizen werden aus dem Osten Österreichs deutlich überdurchschnittliche Erträge von 4,5 bis über 7,5 Tonnen pro Hektar gemeldet. Etwas knapp sind vielerorts die Proteinwerte und das Hektoliter-Gewicht. Der Premiumweizenanteil (über 15 Prozent Protein) ist geringer als gewohnt. Auch Biolandwirte melden mit 3,7 bis 4,5 Tonnen pro Hektar überdurchschnittliche Erträge. Auch hier sind die Proteinwerte niedriger als in Vergleichsjahren. Oft konnte nur Futterweizenqualität geerntet werden. Pilzkrankheiten infolge der Feuchtigkeit haben den Ertrag oft begrenzt. Die Haupternte des Winterroggens steht in Niederösterreich noch bevor. Erste Meldungen berichten von Erträgen zwischen 4,5 und 7,0 Tonnen pro Hektar. Derzeit ist auch die Qualität noch zufriedenstellend.
Mit Sorge wird der (Roggen-)Ernte im Waldviertel entgegengeblickt. Das dunstige und nasse Wetter der letzten Woche brachte die Erntearbeiten fast gänzlich zum Erliegen. Mengenmäßig sollte die Waldviertler Roggenernte gut ausfallen, die häufigen Niederschläge bereiten aber Sorgen im Hinblick auf Qualitätsparameter und damit Verkaufspreise.

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