Allzeithoch bei Raps. Der Terminkurs des Rapskontraktes an der Euronext ist im März dreimal an die Marke von 528,75 Euro/t angestoßen und hat damit das bisherige Allzeithoch von 526,25 Euro/t aus dem Juli 2012 durchbrochen. Die Kurssteigerung bekam ihren Antrieb vor allem durch das Pflanzenöl. Der Spread zwischen der alten und der neuen Ernte bleibt weiterhin beachtlich bei 65 Euro/t (Stand 30. März). Wer noch alte Ernte hält, sollte diese auf jeden Fall vor dem Auslaufen des derzeitigen Fronttermins (Mai) verkaufen.
Hohes Kursniveau und hohe Volatilität bei Raps
In der Regel sind die Käufer nicht sehr lange bereit hohe Prämien auf den nächstfolgenden Augusttermin zu bezahlen. Das physische Angebot an Rapssaat bleibt weiterhin knapp. In den zurückliegenden Wochen haben die Importe in die EU-27 weiter zugelegt. Vor allem das Angebot an australischer Rapssaat ist gestiegen. Aufgrund der guten Ernte in Australien ist davon auszugehen, dass auch in den kommenden Wochen noch vermehrt Rapssaat aus Australien in die EU-27 importiert wird. Stratégie Grains schätzt, dass die Endbestände an Raps trotz festerer Produktion relativ unverändert zum Ende der nächsten Saison sind. In den nächsten Wochen kann es volatil weiter gehen.
Mahlweizen hat im März 19 Euro/t verloren
Anfang März lag der Weizenpreis für den Mai Termin im Hoch noch bei 232 Euro/t. Seitdem hat der Preis 19 Euro/t verloren. Die Nachfrage hat mit dem Preisverfall ebenfalls nachgelassen. Der Markt blick immer mehr auf die kommende Ernte. Die Bedingungen haben sich auf der Nordhalbkugel deutlich verbessert. In Russland wurde die Prognose für die kommenden Ernte bereits wieder erhöht. Sovecon erwartet mittlerweile eine Ernte von knapp über 79 Mio. Tonnen. Im Winter ging man noch von 76 Mio. Tonnen aus. Auch die Bedingungen in Europa sind als sehr gut zu betrachten. Es gibt bestimmt einige Regionen, die etwas schlechter aus dem Winter gekommen sind. Im Gesamtbild spielen diese aber keine große Rolle.
Nach Schätzungen von Coceral wird die Weichweizenproduktion der EU-27 auf 126,6 Mio. Tonnen (VJ: 118,7 Mio. Tonnen) geschätzt. Das bedeutet, das sich die Basis in den kommenden Wochen verändern wird. Wir schließen uns aktuell der Meinung des Marktes an und erwarten in der kommenden Woche bei gleichbleibender Wetterlage einen rückläufigen Markt. In dieser Saison war es auch nicht der Weizen, der für die Preissteigerungen verantwortlich war. Die positiven Effekte kamen vom Mais her.
Mais bleibt eher knapp, muss sich aber gegen Weizen behaupten
In den Wintermonaten konnte sich der Maispreis an der Matif vom Weizenpreis entkoppeln. Die „Basis“ für den Mais, das heißt der Unterschied zwischen Terminkontrakt und Ortskassapreis, hatte innerhalb der EU deutlich angezogen. In mancher Region hat sich die Basis wieder abgeschwächt.
Nach Schätzungen von Coceral wird die kommende Maisernte der EU-27 auf 63,5 Mio. Tonnen (62,3) geschätzt, einschließlich Rumänien 11,7 Mio. Tonnen (9,6) und Bulgarien 3,8 Mio. Tonnen (3,5). Laut der jüngsten Schätzung des DRV wird die Körnermaisproduktion in Deutschland gegenüber dem Vorjahr von 4,031 Mio. Tonnen auf 3,899 Mio. Tonnen zurückgehen. Bezüglich der Fläche gehen die Analysten von einer größeren Anbaufläche aus. Aber auch hier ist man skeptisch, ob in der kommenden Ernte ein Ertrag von 9,55 t/ha erreicht werden kann. Die Importe haben in den letzten Wochen weiter nachgelassen. Bis zum Ende der Saison kann aber noch viel passieren. Sollte der Ausblick beim Weizen weiter positiv bleiben, wird es der Maispreis schwer haben, weiter zu steigen.
- Bildquellen -
- 2113 02w Weizen Chart: ks-agrar
- 2113 03w Mais Chart: ks-agrar