Die Rapssaatnotierungen an der Euronext konnten seit Anfang März in eine leicht freundliche Tendenz wechseln und diese seither mit zeitweiligen Rücksetzern weiterführen. Der alterntige Fronttermin Mai, welcher noch bis Ende April gehandelt wird, notiert mit 361,50 Euro/t um 3,25 Euro über dem Vergleichswert. Die neue Ernte kann knapp 5 Euro zulegen auf 363,75 Euro/t.
Die EU-Kommission beließ ihre Raps-Bilanzen 2018/19 sowie 2019/20 völlig unverändert. Damit wird die kommende Ernte wie im Vormonat auf 19,9 Mio. t taxiert (Vorjahr: 19,9 Mio. t), basierend auf einer Anbaufläche von 6,24 Mio. ha (Vorjahr: 6,96 Mio. ha) und einem durchschnittlichen Hektarertrag von 3,2 t/ha (Vorjahr: 2,9 t/ha).
Das französische Analystenhaus Stratégie Grains korrigierte dagegen seine Schätzung nach unten, und zwar von zuvor 19,65 Mio. t auf 19,32 Mio. t (Vorjahr: 19,99 Mio. t).
Der Auslandsdienst des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums, FAS, erwartet die EU-Rapssaatproduktion 2019 bei 18,43 Mio. t (Vorjahr: 20,05 Mio. t), basierend auf einer Anbaufläche von 5,80 Mio. ha (Vorjahr: 7,05 Mio. ha). Die deutlichsten Einschränkungen bei der Anbaufläche erfolgten demnach in Rumänien (Minus 450.000 ha), in Frankreich (Minus 320.000 ha) und in Deutschland (Minus 300.000 ha).
APK Inform taxiert die ukrainische Rapsernte 2019 auf 3,58 Mio. t, ein Plus von 26 % respektive knapp 0,75 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Davon sollen 3,03 Mio. t (Vorjahr: 2,5 Mio. t; 2017/18: 2,12 Mio. t) für den Export zur Verfügung stehen.
Mahlweizen – positive Ernteerwartung
Die Mahlweizennotierungen an der Euronext verzeichneten über den Februar und die erste März-Dekade hinweg eine Abwärtsbewegung bis auf ein Niveau von knapp über 180 Euro/t für den Fronttermin Mai. Dieser konnte sich im Anschluss bis an die 190 Euro-Marke befestigen, scheiterte jedoch bisher mehrfach an diesem Widerstand. Damit erreicht der alterntige Mahlweizen im Verlauf der letzten vier Wochen ein Plus von 5,50 Euro auf 189,25 Euro/t. Der erste neuerntige Termin September gewinnt lediglich 2,25 Euro auf 177 Euro/t. Die derzeit positiven Erwartungen an die kommende Ernte begrenzt hier die Aufwärtsbewegung.
Die EU-Kommission erhöhte die Weizenexporte in der laufenden Kampagne um 1,0 Mio. t auf 19,0 Mio. t. In Kombination mit niedrigeren Importen sinken damit die Endbestände am 30.06.2019 um 1,2 Mio. t auf 12,3 Mio. t (Vorjahr: 17,2 Mio. t).
Die diesjährige Weichweizenernte wurde um 0,6 Mio. t auf 140,2 Mio. t zurückgestuft (Vorjahr: 128,7 Mio. t) aufgrund einer Abwärtskorrektur bei der Anbaufläche. Die Zahlen zum Binnenverbrauch und zum Außenhandel in 2019/20 blieben dagegen unverändert. Damit ermäßigt sich der Endbestand 2019/20 um 1,9 Mio. t auf 11,3 Mio. t.
Das französische Getreideamt FranceAgriMer bewertet zum Stichtag 1. April 84 % der heimischen Weichweizenbestände mit „gut bis sehr gut“, ein Minus von einem Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche, jedoch um sechs Prozentpunkte besser als im Vorjahr.
Stratégie Grains reduzierte Mitte März den Weichweizen-Binnenverbrauch der EU-28 in der laufenden Kampagne um 0,6 Mio. t auf 116,1 Mio. t, erhöhte aber im Gegenzug die Exporte in Drittländer auf 19,3 Mio. t.
Die kommende Weizenernte 2019 korrigierte Stratégie Grains um 0,3 Mio. t auf 146,1 Mio. t nach unten (Vorjahr: 127,0 Mio. t). Die Exporte in 2019/20 wurden um 0,7 Mio. t auf 24,3 Mio. t gekürzt, was mit der erneut massiven Präsenz von Ware aus der Schwarzmeerregion begründet wird.
Maisnotierungen treten auf der Stelle
Die Maisnotierungen in Paris treten seit Anfang März auf der Stelle, wobei sich die neue Ernte leicht freundlich präsentiert. Der Fronttermin Juni notiert mit 170,25 Euro/t um 1,75 Euro über dem Vergleichswert von Anfang März. Der neuerntige Kontrakt November gewinnt 2,75 Euro auf 172,00 Euro/t.
Die EU-Kommission erhöhte für die laufende Kampagne die Importprognose um weitere 1,0 Mio. t auf 21,0 Mio. t (Vorjahr: 17,9 Mio. t). Auf der Gegenseite erfolgte im gleichen Umfang eine Anhebung des Futterverbrauches.
Die Schätzung für die kommende Ernte blieb stabil bei 68,4 Mio. t (Vorjahr: 69,1 Mio. t) und die Importe in 2019/20 (Juli/Juni) werden weiterhin auf 15,5 Mio. t veranschlagt.
Laut EU-Kommission addieren sich die Maisimporte in den bisherig dokumentierten neun Monaten auf 18,67 Mio. t, ein Plus von 41 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das angehobene Importziel ist damit bereits zu 88,9 % abgearbeitet.
Stratégie Grains erhöhte Mitte März seine Prognose der EU-Maisernte 2019 um 0,5 Mio. t auf 63,0 Mio. t (Vorjahr: 61,2 Mio. t) und stufte im Gegenzug die Importe in der kommenden Kampagne (Oktober 19 bis September 20) von zuvor 16,6 Mio. t auf 16,3 Mio. t zurück (Vorjahr: 23,4 Mio. t).
- Bildquellen -
- 1915 Raps: ks.agrar.de
- 1915 Weizen: ks.agrar.de
- 1915 Mais: ks.agrar.de