Stihl Timbersports Champions Trophy in St. Johann: Australier Brayden Meyer siegt

Österreichs Lokalmatador Armin Kugler präsentierte vor heimischem Publikum eine starke Leistung und wurde Fünfter.

Schnelle und präzise Axtschläge, wie hier bei der Disziplin Underhand Chop, bescherten dem Australier Brayden Meyer den wohlverdienten Sieg. ©Stihl Timbersports Series
Schnelle und präzise Axtschläge, wie hier bei der Disziplin Underhand Chop, bescherten dem Australier Brayden Meyer den wohlverdienten Sieg. ©Stihl Timbersports Series
Der vielleicht härteste Sportholzfäller-Wettkampf des Jahres endete gestern Donnerstagabend mit einem spannenden Hundertstelfinish: Der Australier Brayden Meyer holte sich bei der Stihl Timbersports Champions Trophy in den Tiroler Alpen den Sieg und verwies Jason Wynyard aus Neuseeland und Marcel Dupuis aus Kanada auf die Plätze zwei und drei. Österreichs Lokalmatador Armin Kugler präsentierte vor heimischem Publikum eine starke Leistung und wurde Fünfter. Bei der Rookie-WM am Vorabend zeigten internationale Nachwuchssportler, wer zukünftig zur Weltspitze zählen könnte.

Kräftemessen vor spektakulärer Bergkulisse

Der mehrmalige Weltmeister Jason Wynyard aus Neuseeland ist ein Ass an der Handzugsäge Single Buck und musste sich beim Wettkampf nur dem jungen Brayden Meyer geschlagen geben. ©Stihl Timbersports Series
Der mehrmalige Weltmeister Jason Wynyard aus Neuseeland ist ein Ass an der Handzugsäge Single Buck und musste sich beim Wettkampf nur dem jungen Brayden Meyer geschlagen geben. ©Stihl Timbersports Series
Die acht weltbesten Sportholzfäller lieferten sich in den Bergen oberhalb von St. Johann in Tirol einen Kampf der Giganten: In jeweils zwei Axt- und Sägedisziplinen zerlegten die Top-Athleten vier Baumstämme innerhalb kürzester Zeit; die Besten unter ihnen benötigten dafür nur etwas mehr als eine Minute. Der Erstplatzierte, Brayden Meyer, lieferte im Semifinale mit 1,03 Minuten die Bestzeit des Wettkampfs. Im Finale lag er mit Jason Wynyard Kopf an Kopf und setzte sich bei der Axtdisziplin Standing Block Chop mit einem Befreiungsschlag durch. “Zum Schluss war’s ein harter Kampf. Aber jetzt trage ich den Ring des Champions, das war’s wert.”

Dünne Luft im Spitzenfeld

Bei der Disziplin Stock Saw schneiden die Sportler ein sogenanntes Cookie mit einer serienmäßigen STIHL MS 661 M-C von einem Holzblock. ©Stihl Timbersports Series
Bei der Disziplin Stock Saw schneiden die Sportler ein sogenanntes Cookie mit einer serienmäßigen STIHL MS 661 M-C von einem Holzblock. ©Stihl Timbersports Series
Die Top-Athleten lagen eng beieinander. Ein unpräziser Axtschlag oder das Verkanten der Zugsäge kosteten wertvolle Sekunden und konnten schließlich über Sieg und Niederlage entscheiden. Zudem setzte die Höhenluft des 1700 Meter hohen Harschbichls den Sportlern zu. Da bei der Champions Trophy vier Disziplinen in einem Durchgang bestritten werden müssen, zählt eine konstant hohe Leistung. Neben Präzision, Technik und Kraft brauchen die Sportler vor allem eines: Ausdauer – und davon möglichst viel. Das weiß auch der Zweitplatzierte Jason Wynyard. “Die Champions Trophy ist wie ein 100-Meter-Sprint. Wenn du dir die Kraft nicht richtig einteilst, geht dir die Luft aus. Mit meinen 42 Jahren bin ich daher mit dem zweiten Platz ganz zufrieden.” Auch der Kanadier Marcel Dupuis freut sich über einen Platz unter den ersten drei: “Ich bin mit dem Ziel hergekommen, einen Podestplatz zu erkämpfen. Und das habe ich auch geschafft – sogar mit einer persönlichen Bestzeit”.

Armin Kugler kämpft sich auf Platz fünf

Der Österreicher Armin Kugler teilte sich seine Kraft bis zur letzten von vier Disziplinen, dem Standing Block Chop, richtig ein und erkämpfte sich damit den fünften Platz. ©Stihl Timbersports Series
Der Österreicher Armin Kugler teilte sich seine Kraft bis zur letzten von vier Disziplinen, dem Standing Block Chop, richtig ein und erkämpfte sich damit den fünften Platz. ©Stihl Timbersports Series
Der Niederösterreicher Armin Kugler zeigte schon in der Qualifikation am Vorabend, dass er mit den Besten der Besten mithalten kann. Nachdem er im Viertelfinale vom Drittplatzierten Marcel Dupuis geschlagen wurde, setzte er sich in der Entscheidung der Plätze 5 bis 8 durch und erzielte in dieser Gruppe die beste Zeit. “Mein Ziel war es, nicht Letzter zu werden. Dass es jetzt der fünfte Platz geworden ist, freut mich enorm, noch dazu in Österreich.” Hinter Kugler reihten sich Pierre Puybaret aus Frankreich, Christoph Geissler aus der Schweiz und Dirk Braun aus Deutschland ein.

Kanadier siegte bei der Rookie-Weltmeisterschaft am Vorabend

Bei den Nachwuchs-Sportholzfällern feierte Kanada einen Sieg: Ben Cumberland holte sich – wie schon sein Bruder Nathan im Vorjahr – die Goldmedaille. Er setzte sich gegen sieben Nationen durch und feierte den ersten internationalen Sieg seiner jungen Karriere. Silber und Bronze erkämpften sich der Australier Andrew Kelly und Ben Kniceley aus den USA. Trotz starker Leistung an der Einmann-Handzugsäge Single Buck reichte es für den Kärntner Michael Neuschitzer diesmal nur für Platz sieben. “Das Niveau ist extrem hoch, aber ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. An der Single Buck habe ich voll attackiert, die Disziplin liegt mir einfach.”

Über die Stihl Timbersports Series & Champions Trophy

Die Stihl Timbersports Series ist eine internationale Wettkampf-Serie im Sportholzfällen, einem Sport mit langer Tradition. Die Geschichte der ersten Turniere reicht bis ins Jahr 1870 zurück, 1891 fand in Tasmanien die erste Wood Chopping-Weltmeisterschaft statt. Von hier aus trat das Sportholzfällen seinen Siegeszug um die Welt an. Noch heute gehen fast alle Disziplinen der Series, je drei mit der Axt und drei an der Säge, auf traditionelle Waldarbeitertätigkeiten zurück. Im Mittelpunkt aller Disziplinen steht der Athlet und sein Umgang mit dem Sportgerät sowie dem Holz. Bei der Champions Trophy bestreiten die besten Sportholzfäller der Welt vier der sechs Disziplinen im K.o.-System: Stock Saw (handelsübliche Motorsäge), Single Buck (Zugsäge), Standing Block Chop und Underhand Chop (Axt). Die besondere Herausforderung: Alle vier Disziplinen werden in einem Durchgang hintereinander ohne Unterbrechung bestritten; neben einem Höchstmaß an Kraft und Technik kommt es bei der Trophy deshalb auch auf Ausdauer an.

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