Wiesen und vor allem auch Steilflächen, auf denen es mehr braune Flecken als grünes Gras gibt, wirken sich nicht nur negativ auf die Futterversorgung der landwirtschaftlichen Betriebe aus. Sie speichern auch weniger CO2 und schützen schlechter vor Erosion.
Zur Verbesserung und Anpassung der Grünlandbestände an den Klimawandel hat Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler 2020 das Programm „Klimafittes Grünland“ ins Leben gerufen. Mehr als 1.000 landwirtschaftliche Betriebe haben davon Gebrauch gemacht und auf 3.100 Hektar Wiesen über den Maschinenring trockenresistente Grünlandpflanzen gesät.
„Jetzt sind wir technisch so weit, dass wir dieses Programm auch für Steilflächen anbieten können“, freut sich LHStv. Geisler. Auf Steilhängen mit über 50 Prozent Neigung, auf denen die Grasnarbe beispielsweise aufgrund vergangener Dürreperioden Lücken aufweist, können jetzt mit finanzieller Unterstützung des Landes Verbesserungsmaßnahmen vorgenommen werden. Zum Einsatz kommt ausschließlich entsprechendes Qualitätssaatgut. „Mit dieser Maßnahme erhöhen wir den Erosionsschutz und stärken die Kreislaufwirtschaft durch bessere Eigenversorgung mit Grundfutter“, so Geisler.
Spezialkonstruktion für den Steilhang
Die Bewirtschaftung von steilen Wiesen ist mühevoll und aufwendig. Das gilt auch für die Nachsaat mit trockenresistenten Grünlandpflanzen. Nachdem es im vergangenen Jahr erste Versuche mit Spezialmaschinen gegeben hat, kommt die Technik heuer in der Grünlanderneuerung von Steilflächen planmäßig zum Einsatz. Dazu wurde ein Motormäher umgebaut und mit einem Sähaufbau ausgerüstet, sodass damit eine Nachsaat auch im steilen Gelände mit maschineller Unterstützung möglich ist.
Fortführung des Programms geplant
Das Land Tirol unterstützt die Grünlandverbesserung auf Steilflächen mit über 50 Prozent Hangneigung mit 330 Euro pro Hektar. Die Finanzmittel für das heurige Jahr sind jedoch begrenzt.
„Bei entsprechender Nachfrage werde ich alles daransetzen, das Programm ‚klimafittes Grünland‘ im Sinne des Klimaschutzes und der Versorgungssicherheit auch in der kommenden Legislaturperiode wieder anzubieten“, stellt Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler in Aussicht.
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