Stabile Insektenpopulation in Österreich

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig mit dem Insektenforscher und Landschaftsökologen Thomas Zuna-Kratky

Um herauszufinden, wie sich die Insektenpopulation in Österreich entwickelt, hat das Landwirtschaftsministerium gemeinsam mit den Bundesländern eine umfassende Studie in Auftrag gegeben.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat sie gemeinsam mit dem Insektenforscher und Landschaftsökologen Thomas Zuna-Kratky heute in einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Ergebnisse sind durchaus positiv. So soll die Gesamtzahl der Arten hierzulande stabil sein. Die Insektendichte ist teils deutlich abnehmend (etwa Heuschrecken), teils stabil bis zunehmend (v.a. in Hochlagen). Was in letzter Zeit allerdings passiert ist: Ein Teil der ursprünglichen Arten wurde durch andere ersetzt, im Schnitt etwa 25 % innerhalb von 30 Jahren. Vor allem Vertreter kühl-feuchter und magerer Lebensräume wurden durch wärmeliebende und generalistische Arten ersetzt. Auch hier hinterlässt der Klimawandel also seine Spuren. Dass die Landwirtschaft zu relevantem Insektensterben führt, wie immer wieder behauptet wird, kann aus der Studie nicht herausgelesen werden; vielmehr, dass durch extensive Grünlandbewirtschaftung mit wenigen Mahden die Artenvielfalt gefördert und so ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz geleistet wird.

An der Insektenstudie waren 22 Fachleute und 13 Finanzierungspartner beteiligt. Das zweijährige Projekt umfasste einerseits die Dokumentation bedeutender Einflussfaktoren über Literaturstudien und Recherchen sowie die Darstellung der Ansprüche und Risiken heimischer Insekten.  Ca. 4000 Arten – also etwa 10 % der heimischen Insektenwelt – wurden so erfasst. Andererseits wurden die Ergebnisse durch Feldstudien kontrolliert und nach einer Analyse entsprechende Maßnahmen empfohlen. Letztere sind vielfältig: Sie reichen von Kompensation des Intensivierungstrends in der Grünlandwirtschaft durch Biodiversitätsflächen, weniger Düngung etc. über die Reduktion des Lebensraumverlustes durch Verbauung bis hin zur naturnahen Gestaltung von Privatgärten und Parks.

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