Sophie Karmasin und Andrä Rupprechter statteten kürzlich, im Rahmen ihres Tirol-Aufenthaltes dem “Mesner-Anderl-Hof” in Mutters einen Besuch ab. Familie Falschlunger hat sich auf kleine Gäste spezialisiert. Auf ihrem Hof kann man Landwirtschaft lernen, erfahren und begreifen. Bei ihnen wird der Bauernhof zu einem Klassenzimmer der unvergesslichen Art. “Es ist mir ein großes Anliegen, meiner Kollegin Karmasin dieses Projekt zu präsentieren”, und so entschloss Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter kurzerhand, gemeinsam mit seiner Kollegin Martha Falschlunger bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Mit dabei waren auch kleine Helferinnen -die “Hühnerbande”- wie Martha Falschlunger die jungen Bauernhof-Fans bezeichnet. Eines bleibt nach diesem lockeren Nachmittag ganz eindeutig in Erinnerung: Bauernhof und Landwirtschaft entdecken und begreifen macht Freude. “Der spielerische, unkomplizierte Zugang ist für Kinder ein unvergessliches Erlebnis. Erkundungstouren und Geburtstagsfeiern bereiten unseren kleinen Gästen unglaublich viel Spaß. Und wenn man zuerst sieht, woher das Essen kommt, dann schmeckt die Abschlussjause gleich umso besser”, weiß Martha Falschlunger zu berichten. Sie beschäftigt sich bereits seit über einem Jahrzehnt mit dem Projekt Schule am Bauernhof. “Da wir mit unserem Hof sehr stadtnah liegen, ist die Nachfrage groß”, berichtet die engagierte Bäuerin den interessierten Besuchern.
Der Mythos lila Kuh
Den Mythos, wonach Kinder aus der Stadt glauben, Kühe seien lila, weist die Schule-am-Bauernhof-Bäuerin klar zurück. “So schlimm, wie viele immer annehmen, ist es nicht. Kinder in Tirol wissen schon noch, wie Bauernhoftiere aussehen, aber dennoch ist Bewusstseinsbildung und Landwirtschaft hautnah zu erleben von großer Wichtigkeit. Der Bezug zur Landwirtschaft nimmt ab. Vielen Kindern sind die Arbeitsabläufe am Bauernhof tatsächlich fremd”, spricht Falschlunger aus Erfahrung.
“Dass für Kinder die Möglichkeit besteht, auf einem Bauernhof die Arbeits- und Produktionsabläufe live mitzuerleben, ist wohl das Erfolgsrezept des Projektes. Kartoffeln selber ausgraben, Eier aus dem Legenest holen, Tiere streicheln, sehen, wie eine Kuh gemolken und gefüttert wird und dann die herrlichen Produkte in einer Jause selbst verkosten zu können, hat einen enormen Mehrwert. Dieses Erlebnis, dieses Verständnis für Landwirtschaft kann man in einem Klassenzimmer nicht erzeugen. Kindern bleibt die Freude in Erinnerung und die Wertschätzung für die Landwirtschaft kann oftmals auch von Kindern in ihre Familien hineingetragen werden. Mit Bewusstseinsbildung kann man nie früh genug beginnen”, ist sich Rupprechter sicher.