Jedes Jahr werden hierzulande circa zehn Millionen Euro für Feuerwerkskörper ausgegeben. „Das ist eine stattliche Summe, wenn man bedenkt das dieses Geld in Umweltverschmutzung und Lärm investiert wird und unsere Nutz- und Wildtiere, durch das Fressen von Plastik- und Metallteilen gefährdet werden, oder im schlimmsten Fall dadurch sogar sterben. Das entspricht weder dem Tierwohl, noch dem Umweltschutz. Der Müll von pyrotechnischen Rückständen gehört nicht auf Wiesen, Weiden, Felder und Wälder“, betont Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner und fordert daher auf, sich Gedanken darüber zu machen, dass jede abgefeuerte Rakete ein Risiko für die Tierwelt darstellt und noch dazu die Umwelt massiv belastet. Hinzu kommt die enorme Lärmbelastung, die durch das Abbrennen von Feuerwerken verursacht wird. Bis zu 170 Dezibel (dB) können erreicht werden. Im Vergleich dazu verursacht die Arbeit mit einer Kreissäge 95 bis 105 dB.

Müll, Feinstaub und Schwermetalle

Die Raketen leuchten in den hellsten Farben: Rot, grün, blau – das mag zwar schön für das Auge sein, ist aber schlecht für die Natur. Denn für dieses Farbschauspiel müssen hochgiftige Schwermetalle, wie Arsen oder Blei, eingesetzt werden, welche die Umwelt (Gewässer und Böden) belasten.

Ein weiterer dieser gesundheitsschädlichen Stoffe ist Hexachlorbenzol, das die Lichteffekte verstärkt. Es gehört zum sogenannten „Dreckigen Dutzend“ und ist in einem anderen Kontext, nämlich als Fungizid, durch das Stockholmer Übereinkommen seit dem 22. Mai 2001 weltweit verboten.

Hinzu kommt, dass Feuerwerke auch Mikroplastik freisetzen und die Feinstaubemissionen erhöhen. Die Hauptverursacher von Feinstaub sind aber der Verkehr bzw. der Reifenabrieb sowie die Industrie. Zu Silvester werden durch Feuerwerkskörper zehn Prozent des Feinstaubes emittiert, den der Verkehr sonst in einem ganzen Jahr in Österreich erzeugt. Die Feinstaubbelastung ist somit in der Silvesternacht am höchsten. Zudem entstehen rund um den Jahreswechsel auch gigantische Müllberge. Circa 1000 Ton­nen Müll müssen zu Beginn des neuen Jahres entsorgt werden. „Die heimischen Bauern erzeugen regionale Lebensmittel unter den global betrachtet höchsten Produktionsstandards im Bereich Umweltschutz und Tierwohl. Wenn dann Menschen mit der Silvesterrakete in der Hand mehr Umwelt- und Tierschutz fordern ist das unglaubwürdig. Denn oftmals sind es die gleichen Personen, die am 1. Jänner wieder diesen Schutz einfordern. Am 31. Dezember zu Mitternacht ist er ihnen egal“, so Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger, die an die Bevölkerung appelliert, auf die Knallerei zu verzichten.

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  • Web Kuh Silvester: Kuh-Foto: lena balk - stock.adobe.com / Repro: Bauernzeitung
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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