Die Regierung in Stockholm hat jetzt die Einführung einer Herkunftskennzeichnung für Fleisch bekannt geben, berichtet der Online-Dienst agrarheute.de. Ein entsprechender Notifizierungsantrag soll in Kürze bei der Europäischen Kommission eingereicht werden.
Die Kennzeichnung soll auch für Restaurants, Gastwirte und andere Außer-Haus-Verpflegungen obligatorisch sein. Diese sollen die Information zur Herkunft des Fleischs auf ihren Speisekarten oder über Schilder weitergeben. Laut der schwedischen Landwirtschaftsministerin Anna-Caren Sätherberg will die Regierung ihren Bürgerinnen und Bürgern so die Daten für eine fundierte Konsumentscheidung liefern und nicht zuletzt die Wahl für Produkte aus dem eigenen Land erleichtern.
Schweden wollen Kennzeichnung
Der Schwedische Bauernverband (LRF) hat die geplante Einführung einer Herkunftskennzeichnung natürlich begrüßt. Dessen Vize-Vorsitzende Åsa Odell wies darauf hin, dass eine solche Kennzeichnungspflicht laut aktuellen Umfragen von 80 Prozent der Konsumenten des skandinavischen Königreiches gewünscht werde. Ohnehin sei die Herkunftskennzeichnung seit Jahren eine Forderung der schwedischen Bauern. Diese seien „zu Recht stolz“ auf den niedrigen Antibiotikaeinsatz in den Ställen und höchste Tierwohlstandards in der Haltung, so Odell.
Weiter warten in Deutschland
Auch in Deutschland wird indes von den Tierhaltern die rasche Einführung einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung gefordert. Laut der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands ließen sich bei höheren Tierwohlstandards in den deutschen Ställen nur auf diesem Weg Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Konkurrenten vermindern. Die nationale Einführung einer obligatorischen Herkunftskennzeichnung ist nach europäischem Recht zulässig, wenn gute Gründe vorliegen. Dazu zählen etwa das Vorhandensein nachweislich höherer Haltungsstandards im Inland sowie der Wunsch großer Teile der Bevölkerung nach einer solchen Kennzeichnung.
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