Der Zeitpunkt des heftigen Wintereinbruchs samt großer Schneebruchschäden in den Wäldern hätte nicht ungünstiger sein können, da die Lager der Holzindustrie voll sind und andererseits sich die Borkenkäfersituation heuer noch zusätzlich zu verschärfen droht.
Zur Verhinderung weiterer Borkenkäfer-Massenvermehrungen muss das Schadholz bis Mitte Mai nicht nur aufgearbeitet sondern auch abtransportiert werden. Ist eine rechtzeitige Abfuhr nicht möglich, wird es in den meisten Fällen notwendig werden das Holz zu entrinden oder zu begiften. Bezüglich der Borkenkäferbekämpfung ist es wichtig, dass zuerst mit dem am Boden liegenden Wipfelstücken angefangen wird. Übersehene Wipfelstücke führen nicht selten zu Käfernestern.
Vorsicht bei der Aufarbeitung
Sind schon die normalen Schlägerungsarbeiten gefährlich, so trifft dies im besonderen Maße für die Schadholzaufarbeitung zu. Gefährlich sind vor allem Bäume, die entweder gebogen sind oder auch nach dem Wurf noch unter Spannung stehen. Bei größeren Schadholzmengen ist auch aus Gründen der Sicherheit der Einsatz eines Harvesters eine empfehlenswerte Alternative.
Aufzuarbeiten bzw. zu entfernen sind Bäume, die weniger als drei bis fünf grüne Astquirl aufweisen, schiefstehende Bäume sowie alle Wipfel. Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) bietet wieder eine Unterstützungsaktion beim Kauf von Schutzausrüstung.
Keine flächigen Räumungen
Oft schauen die betroffenen Bestände nach einem Schneebruch derart schlimm aus, dass eine flächige Räumung überlegt wird. Dieser sollte aber – von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen – nicht erfolgen, auch wenn einige Harvesterunternehmer das empfehlen. Selbst Forstfachleute sind oft erstaunt, wie schnell und gut sich die Bestände nach Schadereignissen wieder zusammenwachsen.
Bleibt im Durchschnitt alle etwa acht Meter ein ungeschädigter Baum bzw. ein Baum mit mehr als drei bis fünf grünen Astquirl über, so kann man davon ausgehen, dass sich der Bestand innerhalb von zwei Jahrzehnten wieder vollständig schließt. Die verbliebenen Bäume erhöhen in diesen Zeitraum den Wert des Baumes um mehr als das Zehnfache. Aber auch bei schweren Schäden ist ein flächiges Abnutzen ein Fehler.
Selbst wenn Lücken von 15 oder 30 Metern Durchmesser entstanden sind, sollte der Restbestand stehen bleiben. So kann dieses Schadereignis als Ansatzpunkt für strukturierte, mehrstufige Bestände genutzt werden. In Lücken bis 15 Meter Durchmesser sollte nichts gesetzt werden, in Lücken von 15 bis 25 Meter Schattbaumarten – wenn keine Naturverjüngung zu erwarten ist.
Quelle: OÖ. Landforstdienst
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- : Erwin Hainzl