Schmuckenschlager fordert bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Eieranteil

Anlässlich des Welteitages 2022 fordert NAbg. Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ), erneut die verpflichtende und schlüssige Herkunftskennzeichnung von Eiern zur Absicherung der heimischen Eiproduktion. Die Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln und in der Gemeinschaftsverpflegung sowie die Kontrolle des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung sei dringend notwendig, so Schmuckenschlager.

Einzeleier sind durch ihre Kennzeichnung zu einem einzigartigen identifizierbaren Lebensmittel geworden. Die Herkunft kann damit lückenlos bis in den jeweiligen Stall zurückverfolgt werden.

Wer heimische Eier kauft, unterstützt nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zum Tierwohl und zum Klimaschutz. Die überwiegende Mehrheit aller Konsumenten greift dort, wo sie eine klare Kennzeichnung wie beim Schalen-Ei vorfinden, zum österreichischen Produkt aus tiergerechter Haltung. Diese Wahlmöglichkeit wird ihnen aber in der Gastronomie und bei verarbeiteten Produkten mit Ei-Anteil durch die fehlende verpflichtende Kennzeichnung genommen. Ein großer Teil des heimischen Ei-Bedarfs wird durch Importe, meist aus konventionellen Käfigen, abgedeckt. Dabei wären unsere landwirtschaftlichen Betriebe jederzeit in der Lage, diesen Bedarf vollständig zu decken. Um jedoch die Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln aus dem Inland zu ermöglichen, brauchen unsere Bäuerinnen und Bauern faire, transparente Bedingungen am Markt und kontrollierten Täuschungsschutz.

Die aktuellen Verordnungsentwürfen über eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern in der Gemeinschaftsverpflegung und bei verarbeiteten Produkten werden wesentliche Schritte in die richtige Richtung gesetzt. Wie im Regierungsprogramm 2020 bis 2024 vereinbart sind diese Verordnungen zeitnah in Kraft zu setzen.

Qualität und Geschmack entscheiden über den Kauf

„Wir brauchen dringend eine durchgängige Herkunftskennzeichnung. Nur so ist es möglich, österreichische Qualitätslebensmittel von importierten Lebensmitteln, die meist unter wesentlich niedrigeren Produktionsstandards erzeugt wurden, klar unterscheiden zu können. Es geht hier aber nicht nur um eine rasche, sondern vor allem auch eine praxistaugliche Lösung – und zwar abseits einzelner Interessen der Lebensmittelindustrie. Nur so wird es uns gelingen, die Versorgung in unserem Land langfristig abzusichern. Das gilt auch im Ei-Sektor“, betonte Schmuckenschlager und sagt weiter: „Eier aus Österreich bürgen für höchste Qualität. Es muss ersichtlich sein, woher die Eier – auch in verarbeiteten Produkten – kommen. Denn nur dann können sich die Konsumentinnen und Konsumenten bewusst für Eier aus heimischer Erzeugung entscheiden. Mit dem Genuss heimischer Eier entscheiden wir uns aber nicht nur für Regionalität, sondern auch für hohe Tierwohlstandards. Zudem leistet jeder Einzelne mit dem Griff zu heimischen Lebensmitteln einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Versorgung und der Geflügelwirtschaft im Inland.“

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, um Eier mit ruhigem Gewissen zu genießen

Neben einer durchgängigen Herkunftskennzeichnung braucht es zudem die wirksame Kontrolle des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung, der die freiwillige Selbstverpflichtung der Bundeseinrichtungen regelt, Lebensmittel für ihre Großküchen nachhaltig und regional zu beziehen: „Die dafür zuständige Bundesministerin Leonore Gewessler ist gefragt, ein entsprechendes Monitoring ab sofort umzusetzen. Um Verwerfungen am Markt vorzubeugen, ist des Weiteren eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auch auf EU-Ebene notwendig und die Gastronomie noch stärker mit an Bord zu nehmen, hier wiederum ist Bundesminister Johannes Rauch gefordert“, appelliert Schmuckenschlager an die Bundesregierung. Die rasche Umsetzung dieser Forderungen würde sowohl die Versorgungssicherheit der heimischen Bevölkerung als auch unsere land- und forstwirtschaftlichen Betriebe entscheidend stärken.

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AUTORred. AR
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