Bei spätem Gerstenanbau die Saatstärke erhöhen

Wintergerste sollte im Herbst die Bestockungsphase erreichen.

Aufgrund feuchter Witterung im September verschiebt sich die Aussaat von Wintergerste heuer vielfach in die erste Oktoberhälfte.
Pflanzenbaulich muss das kein Nachteil sein. Auch spätere Saattermine sind möglich, solange sich die Pflanzen bis zum Eintritt der winterlichen Vegetationsruhe ausreichend bestocken können. Aufgrund der milden Witterung im Spätherbst waren in den vergangenen Jahren in den meisten Anbaulagen Aussaattermine bis zum 20. Oktober unproblematisch. Da auch heuer ähnliche Vor­aussetzungen zu erwarten sind, sollte eine Saat der Wintergerste in den kommenden Wochen kein pflanzenbauliches Problem darstellen.

Saatstärke um fünf bis zehn Prozent anheben

Laut Ernst Fradinger, bei der RWA-Tochter „Die Saat“ zuständig für den Bereich Sorteninnovation Getreide, sollte man bei späteren Saatterminen allerdings eine Anpassung der Saatstärke berücksichtigen. Bei optimalem Saattermin in der Zeitspanne von Ende September bis 10. Oktober
lautet die empfohlene Saatstärke:

• bei zweizeiligen Sorten auf 280 bis 330 keimfähige Körner je m²,
• bei mehrzeiligen Sorten auf 250 bis 280 keimfähige Körner je m² und
• bei mehrzeiligen Hybridgersten auf 150 bis 200 keimfähige Körnern je m².

Bei Saatterminen von Wintergerste zwischen 10. und 20. Oktober ist es sinnvoll, die Saatstärke um fünf bis zehn Prozent zu erhöhen. Ausschlaggebend für die Höhe des Zuschlags ist der Zustand des Saatbetts.

Keinesfalls sollte Wintergerste in nassen, nicht abgesetzten Boden gesät werden. Die nachteiligen Folgen wären ein verhaltenes Wurzelwachstum und eine grobe Beeinträchtigung der Herbstentwicklung. Grundsätzlich gilt: Besser mit der Aussaat einige Tage zuwarten, als die Gerste in ein zu nasses Saatbett zu „schmieren“.

- Bildquellen -

  • W Gerste Spaetherbst: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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