Russland erwartet eine Weizen-Rekordernte

Raps tendiert nach einer Schwächephase seitwärts, bei Weizen könnte Russland die schwache Ernte in Frankreich kompensieren, und bei Mais ist der Ausblick auf die EU-Ernte derzeit positiv.

Der Rapskontrakt an der Euronext befindet sich nach dem Absturz im Vormonat nun in einer Seitwärtsbewegung. Der August-Kontrakt verabschiedete sich Ende Juli mit einem Schlusskurs von 357 Euro/t vom Börsenparkett. Der neue Fronttermin November bewegt sich seit unserem letzten Bericht in einem Preisband zwischen 355 und 367 Euro/t und notierte per 29. Juli bei 362 Euro/t. Die EU-Kommission reduzierte Anfang des Monats die diesjährige EU-Rapsernte gegenüber dem Vormonat um 1,2 Mio. t auf 20,8 Mio. t (Vorjahr: 21,6 Mio. t). Dabei wurde sowohl die Anbaufläche von zuvor 6,69 Mio. ha auf nunmehr 6,44 Mio. ha reduziert (Vorjahr: 6,47 Mio. ha) als auch der durchschnittliche Hektarertrag von 3,3 t/ha auf 3,2 t/ha zurückgestuft (Vorjahr: 3,3 t/ha). In einer vom Nachrichtendienst Thomson Reuters initiierten Umfrage schätzten ein Dutzend Analysten- und Handelshäuser die kanadische Canolaernte im Durchschnitt auf 18,0 Mio. t, ein Plus von 4,5 % gegenüber dem Vorjahr (USDA: 16,4 Mio t).

Weizen – Frankreich schwach, Russland stark

Sorgen um die französische Weizenernte konnten in den letzten Wochen dem Druck der reichlichen globalen Verfügbarkeit die Stirn bieten. Nachdem der Weizenkontrakt an der Euronext im Juni fast 20 Euro verlor, schlugen die Notierungen im Juli die Gegenrichtung ein. In der zweiten Monatshälfte kam es kurzfristig zu einer Übertreibung, welche jedoch zügig wieder relativiert wurde, ohne dabei den bestehenden Aufwärtstrend zu gefährden. Der Fronttermin September gewann seit unserem letzten Bericht 12 Euro auf 166 Euro/t. Der handelsstärkste Folgetermin Dezember legt im gleichen Zeitraum 10 Euro zu auf 169,50 Euro/t. Die Märkte fokussieren sich derzeit auf die Ernten der nördlichen Hemisphäre. Hier stehen sich die Probleme, z. B. in Frankreich, mit hervorragenden Ergebnissen, z. B. aus Russland, gegenüber. Mit möglicherweise weniger als 30 Mio. t (Vorjahr 41 Mio. t) würde Frankreich die kleinste Ernte seit dem Jahr 2003 einfahren. Für Russland erwarten Analysten derzeit eine Gesamternte von 69 Mio. t. Auch in der Ukraine zeichnen sich sehr gute Ergebnisse ab.

Positiver Ausblick für die EU-Maisernte

Im Maissegment der Euronext trat der Fronttermin August mehr und mehr auf der Stelle, während der Folgetermin November einen lebhafteren Kursverlauf zeigte. Der August verabschiedete sich am 29. Juli aus dem Handel. Er notiert mit 168,75 Euro/t um einen Euro unter dem Vergleichswert des Vormonats. Der November-Kontrakt gewann knapp zwei Euro hinzu auf 165,50 Euro/t. Die Prognoseeinheit der EU-Kommission berichtete jüngst von einem positiven Ausblick für die EU-Maisernte, wobei die nächsten Wochen für die Entwicklung entscheidend sind. Eine Gesamternte von 65,2 Mio. t (Vorjahr: 58,0 Mio. t) sei möglich. Der durchschnittliche Hektarertrag wurde von 7,35 auf 7,42 t/ha angehoben, ein Plus von 17,8 % gegenüber dem Vorjahr, respektive von 7,1 % gegenüber dem Fünfjahres-Durchschnitt.

KS Agrar Mannheim, www.ks-agrar.de

Raps

 ©Quelle: KS Agrar
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Weizen

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