Die Rinderzucht Austria hat in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1.500 Zuchtrinder nach Armenien, ehemalige Sowjetrepublik in der gebirgigen Kaukasusregion zwischen Europa und Asien gelegen, exportiert.

Das nach wie vor bitterarme Land ist seit 2011 ein stabiler Abnehmer für Österreichs Rinderhalter geworden. Das wurde auch bei einem Arbeitsbesuch des EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber mit Vertretern der Rinderzucht Austria auf armenischen Partnerbetrieben deutlich.

Nach dem Kollaps der Sowjetunion wurde in Armenien die „Center for Agribusiness and Rural Development Foundation“ (CARD), also eine Stiftung zum Wiederaufbau und der Unterstützung des Agrarsektors und der ländlichen Entwicklung gegründet. Mit dieser wird derzeit von der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, auch mit Unterstützung der Agrarmarkt Austria in Armenien um 1,5 Millionen Euro eine flächendeckende Rinderkennzeichnung aufgebaut.

Auch die Rinderzucht Austria als Dachorganisation von 25.000 Österreichischen Rinderzuchtbetrieben steht in engem Kontakt mit CARD, um Armeniens Rinderwirtschaft zu unterstützen, ihre Produktion zu stärken. Der Aufholbedarf ist enorm: In Armenien herrscht Subsistenzwirtschaft vor. Landwirte besitzen im Durchschnitt 1,5 Hektar Land (in Österreich 45,1 Hektar, Anm.) und gerade einmal eine Kuh (in Österreich 19 Kühe). Diese liefert magere 2.300 Liter Milch, in Österreich geben die Kühe im Schnitt fast 6.800 Liter. Nur in jedem dritten Stall im Land stehen mehr als fünf Kühe. Von einer Selbstversorgung mit Lebensmitteln ist Armenien weit entfernt, vieles muss importiert werden.

In jedem Fall biete Armenien also großes Potenzial auch für Österreichs Rinderbranche, sind Martin Stegfellner und Hannah Lichtenwagner von der Rinderzucht Austria, überzeugt. Bei ihrer Dienstreise nach Jerewan wurden zweitere Möglichkeiten der Kooperation besprochen. Mittels e-Learning wolle man den armenischen Partnern helfen, einfache Möglichkeiten der Weiterbildung betreffend Rinderhaltung zu nutzten. Man arbeite auch schon intensiv an einem Schulungsprogramm für armenische Tierärzte in Österreich.

Bei den Betriebsbesuchen überzeugte sich die Österreich-Delegation auch von den guten Haltungsbedingungen für das importierte Zuchtrinder in einem neu gebauten Stall. Der Transport der Tiere erfolgt ausnahmslos unter Einhaltung der strengen österreichischen und Europäischen Vorschriften und Tierwohlstandards. Für Alex Bernhuber steht nach dem Besuch fest: „Dank der Unterstützung aus Österreich mit Schulungen und dem Export von Zuchtrindern tragen wir dazu bei, Armeniens Landwirten in stabiles Einkommen und somit mehr Wohlstand zu sichern.“

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AUTORRed. SN
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