Das, was Freiwillige leisten, ist systemrelevant, aber nicht selbstverständlich. Um auch künftig allen Anforderungen nachkommen zu können und Hilfe für die Bevölkerung sicherzustellen, ist das Rote Kreuz auf der Suche nach Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Ab Herbst soll dafür besonders die Gruppe der Über-60-Jährigen ins Visier genommen werden. „Das sind Menschen, die schon sehr gefestigt sind und auch wieder über etwas mehr Zeit verfügen“, sagt Landesgeschäftsleiter Erich Hanesschläger.
Engagement in vielen Bereichen möglich
Generell gebe es aber genügend unterschiedliche Tätigkeiten, die zu den unterschiedlichen Lebenssituationen der Freiwilligen passen, betont Rot-Kreuz-Präsident Walter Aichinger. Männer finden den Weg in die Organisation meist über den Zivildienst, drei Viertel sind auch fünf Jahre danach noch als Freiwillige beim Roten Kreuz. Frauen seien vermehrt bei „Essen auf Rädern“ oder als „Lesepaten“ im Einsatz, auch der Bereich Krisenintervention sei eine Frauen-Domäne.
Forcieren wolle man auch die Jugendarbeit, da sich Grundwerte wie Hilfsbereitschaft und Toleranz in jungen Jahren am besten vermitteln ließen, wie die Rot-Kreuz-Spitze betont. Der 19-jährige Alexander Reinthaler, der sich seit zwei Jahren freiwillig als Jugendgruppenleiter engagiert, schilderte dazu passend in einem Pressegespräch die Erfahrungen, die er bei der Arbeit mit den Acht- bis 14-Jährigen bislang gemacht hat. „Dieses Engagement macht Sinn und bereichert mein Leben extrem“, so der Schüler.
Auch Walter Aichinger weist nachdrücklich darauf hin, dass man auch sich selbst etwas Positives tut, indem man für andere da ist. „Über die Erfahrung, dass das freiwillige Engagement auch für einen selbst einen großer Gewinn darstellt, berichten viele“, so Aichinger. Der Freiwilligenarbeit wohne ein erfüllender Sinn inne, den immer mehr Menschen für sich entdecken. Zugleich werde es aber auch schwieriger, parallel zum Berufsleben Freiwilligen-Dienste einzuplanen.
Aktuell zählt das Rote Kreuz in Oberösterreich 22.591 freiwillige
Mitarbeiter, die jährlich mehr als 3,1 Millionen Arbeitsstunden leisten und so ein engmaschiges Netzwerk der Hilfe spannen.
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- OERK Freiwillige Ried: Foto: örk