Regionalität beißt auf Granit

Kommentar von Maria Sauer,
Bauernbund-Direktorin Oberösterreich.

Im Mühlviertel, also im Granit- und Gneishochland, gehen gerade die Wogen hoch, weil dort im Straßenbau chinesischer Granit verwendet wird. Dieser Granit aus Fernost ist trotz Transport billiger als der heimische. Wir Landwirte fordern dagegen schon lange, dass die Regionalität ein Bewertungskriterium bei öffentlichen Ausschreibungen sein muss. Und das nicht nur für Lebensmittel, wo dies mit dem Bestbieterprinzip bereits verankert wurde. Der aktuelle Hype rund um Klimaschutzmaßnahmen ist auch eine große Chance für unsere heimischen Erzeugnisse. Sei es die Forderung nach einer Herkunftskennzeichnung oder auch die klare, deutliche Ablehnung des Mercosur-Abkommens.
Für den Bauernbund beginnt Klimaschutz jedenfalls beim Einkauf. Und da kann jedermann den ersten Schritt setzen. Vielleicht ist endlich auch bald mal Schluss mit den Lippenbekenntnissen, auf Seiten des Handels und der Konsumenten. Nicht wenige gehen zwar demonstrieren oder posten polemische Weisheiten in den Sozialen Medien, aber beim Einkauf gehören viele zur „Geiz ist Geil Fraktion“ und greifen – Herkunft egal – zum billigsten Produkt.
Deshalb sollten wir die Gunst der Stunde nutzen und selbstbewusst aufzeigen, dass die Landwirtschaft wesentlich zum Erreichen der Klimaziele beiträgt und nicht zu den großen Verursachern zählt. Daher ist auch so wichtig, dass die Volkspartei am 29. September eine klare Mehrheit bekommt. Damit der Hausverstand regieren kann und wir für unsere Forderungen auch volle politische Unterstützung bekommen.

sauer@ooe.bauernbund.at

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