„Precision-Farming“ soll ab 2023 Teil von Öpul sein

Die für die Aufnahme als Agrarumweltmaßnahme notwendigen Vorarbeiten sind laut Agrarlandesrat Hiegelsberger in Oberösterreich bereits voll angelaufen.

Die Ausbringung von Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln soll künftig nicht mehr pauschal nach Hektar sondern bedarfsorientiert nach teilflächenbezogenen Daten erfolgen.

Die Digitalisierung verändert auch die Landwirtschaft und die Menge der Daten steigt rasant an. Die Nutzung dieser ermögliche einerseits einen höheren Betriebserfolg und andererseits verringerte Umweltauswirkungen. Für Agrarlandesrat Max Hiegelsberger Grund genug, dass der Ressourcenschutz mittels „Precision-Farming“ (Präzisionslandwirtschaft) auch in das neuen Agrar-Umweltprogramm aufgenommen wird.

Effizienz und Ertrag steigen, Umweltauswirkungen sinken

Höhere Erträge bei geringerem Betriebsmitteleinsatz, mehr Tierwohl und eine gesteigerte Umweltverträglichkeit – diese Vorteile bieten sich Bäuerinnen und Bauern durch die Digitalisierung. Grundsätzlich gilt: Je mehr Informationen über ein Nutztier oder einen Quadratmeter Boden vorhanden sind, desto zielgenauer können Maßnahmen gesetzt werden. Die notwendige Technik für die praktische Anwendung der ansteigenden Datenflut entwickelt sich laufend weiter. „Die Landwirtschaft steht bei technischen Anwendungen oft im Schatten der Industrie, die Komplexität und Vernetzung der eingesetzten Technik ist aber durchaus vergleichbar“, erläutert Hiegelsberger. Die teilflächenspezifische Ausbringung von Betriebsmitteln wie Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln berge jedenfalls großes Potenzial: „Dadurch wird es möglich, die strenger werdenden gesetzlichen Auflagen zu erfüllen, die Effizienz des Düngereinsatzes zu erhöhen und damit Umweltauswirkungen und Anbaukosten zu senken“, so Hiegelsberger.

Gemeinsam mit spezialisierten Unternehmen und Teilnehmern der Arbeitskreise Ackerbau wurde erarbeitet, wie hier eine Umsetzung im Rahmen des Agrarumweltprogramms Öpul aussehen könnte. „Unsere Erkenntnisse um die großen Vorteile flächendeckender Bodenbeprobungen und die teilflächenspezifische Düngung bringen wir laufend in den Planungsprozess auf Österreich-Ebene ein. Dieses große Potenzial sollte im Programm ab 2023 nicht ungenützt bleiben“, betonte Hiegelsberger. Auch in der Strategie „Zukunft Landwirtschaft 2030“ wurde das Ziel verankert, dass Bäuerinnen und Bauern technische Entwicklungen möglichst schnell auf dem eigenen Betrieb nutzen können.

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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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