Ostern und die Zukunftssorgen

Dom zu Brixen, Kreuzgang, 5. Arkade, Auferstehung Christi, Leonhard von Brixen um 1472

Kriege und Konflikte haben ein globales Ausmaß erreicht, so dass die Zukunftssorgen deutlich zugenommen haben. Die Weltgemeinschaft verstrickt sich derzeit in eine hoffnungslose Spirale zunehmender Gewalt-eskalation. Alle Formen des Terrorismus werden die Probleme zwischen den Völkern nicht lösen, sondern verschärfen, was überall großes Leid verursacht. 

Angesichts dessen ist gerade jetzt zu Ostern die Stimme des christlichen Glaubens zu Frieden, Versöhnung, Vernunft und Überwindung von Gewalt nötiger denn je. Das Licht der Auferstehungsbotschaft reicht so weit wir denken können. Niemand ist davon ausgeschlossen. Es leuchtet auch für die Menschen, die unter der Endlichkeit ihres Lebens leiden, weil schwere Krankheit sie betroffen hat, derentwegen sie auf den Tod warten. Es leuchtet ebenso für die Menschen, die sich ausgeschlossen fühlen, weil sie zu den vielen gehören, die keinen Arbeitsplatz finden, obwohl sie sich darum bemühen. So direkt muss heute die Osterbotschaft verkündet werden, dass die einen wie die anderen wissen: Sie sind gemeint. 

Das Christentum hat entscheidende Beiträge zur gerechten Gestaltung der Gesellschaft geliefert. Es ist erfreulich, dass auch heute wieder der wachsende Anteil der Menschen unvergleichlich höher ist, die durch ihre Religion zu den Grundwerten kommen und daran glauben. Das macht die Religionen so wichtig für die Gesellschaft. Es ist erfreuliche Tatsache, dass in unserer postsäkularen Gesellschaft die christliche Leitkultur Österreich und Europa prägt. Wenn jetzt die Christenheit Ostern feiert, dann erreicht uns das Licht des Ostermorgens. Die Sorgen auf dem Weg zu diesem Osterfest werden nun zurechtgerückt. Persönliche Zukunftsängste, wirtschaftliche Sorgen, die Angst vor Terror und Krieg sind keine Gründe zur Verzagtheit. 

Wer Gott vertraut, der neues Leben schafft, kann auch sich selbst etwas zutrauen. Wer vom Licht des Ostermorgens herkommt, braucht nicht alles grau zu malen. Wer den Neubeginn dieses Tages wahrnimmt, kann gar nicht darauf beharren, dass alles so bleibt wie es ist. 

Überzeugung der Kirche ist, dass die Zuversicht trotz Zukunftssorgen wieder an Boden gewinnt. Die Osterfreude ist dafür die entscheidende Quelle.

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  • Auferstandener Dom Zu Brixen: Dr. Heinz Wieser
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AUTORHeinz Wieser
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