Um 142 Kilogramm pro Kuh und Jahr stieg die Milchleistung im Schnitt.

Alljährlich veröffentlicht die Rinderzucht Austria auf Basis der Daten der acht Landeskontrollverbände die Ergebnisse der Milchleistungsprüfung des von 1. Oktober bis 30. September dauernden Kontrolljahres. 2024 standen 17.287 Milchviehbetriebe unter Leistungsprüfung. Gegenüber 2023 bedeutet das ein Minus von 420 Betrieben (2,4 %). Diese hielten gut 81 Prozent des österreichischen Milchkuhbestandes, durchschnittlich 25 Stück. Konkret wurden im Untersuchungszeitraum 435.253 Kühe acht- bis elfmal beprobt. Die Anzahl der Kontrollkühe blieb somit seit 2020 annähernd stabil.

Über alle Rassen hinweg gaben diese durchschnittlich 8.060 Kilogramm Milch mit 4,15 Prozent Fett und 3,42 Prozent Eiweiß. Damit stieg der Herdendurchschnitt 2024 um 142 Kilogramm je Kuh, die bundesweite Durchschnittsleistung überschritt erstmalig 8.000 Kilogramm. Kaum Veränderungen stellten die Probennehmer bei den Inhaltsstoffen fest. Während die Fettprozente um lediglich 0,01 Prozent sanken, stiegen die Eiweißgehalte im Schnitt um 0,02 Prozentpunkte.

Höchste Kontrolldichte im Westen

Tirol und Vorarlberg wiesen im Vorjahr mit mehr als 88 Prozent weiterhin die höchste Kontrolldichte auf. In Niederösterreich standen gut 84 Prozent der Milchkühe unter Leistungsprüfung, in der Steiermark waren es beinahe 82 Prozent.

Kräftigstes Plus im Land ob der Enns

Bei der Leistungssteigerung hatte Oberösterreich mit einem Zuwachs von im Schnitt 335 Kilogramm die Nase vorn. Dort waren mit 131.660 Kontrollkühen auch die meisten Tiere einer Leistungsprüfung unterzogen. In Niederösterreich betrug das Milchleistungsplus 179 Kilogramm, in Tirol immerhin 56 Kilogramm. Die in absoluten Zahlen höchste Durchschnittsleistung wurde wieder im Burgenland ermolken. 2024 konkret 9.437 Kilogramm, wobei dort bekanntlich der Tierbestand mit nur gut 2.500 beprobten Kühen im Ländervergleich am niedrigsten liegt.

Österreichs Milchproduktion kann sich durch seine geografischen Gegebenheiten bekanntlich kaum mit anderen Spitzennationen messen. Ein Blick über den Tellerrand lohnt dennoch. In Deutschland wurde im Kontrolljahr 2023/24 eine durchschnittliche Herdenleistung von 9.639 Kilogramm (4,07 % F; 3,49 % E) je Kuh erzielt. Spitzenreiter ist dort das Bundesland Sachsen, wo Kontrollkühe im Schnitt 10.727 Kilogramm Milch gaben. Dass es noch höher geht, zeigt Israel. Der globale Spitzenreiter in Sachen Milchleistung erreichte laut jüngsten Zahlen des dortigen Landwirtschaftsministeriums 2023 einen Herdenschnitt von 12.003 Kilogramm.

- Bildquellen -

  • Melken im Melkstand: agrarfoto.com
- Werbung -
AUTORClemens Wieltsch
Vorheriger ArtikelPolen will Geflügelproduktion kräftig ausbauen
Nächster ArtikelEier-Engpass: Versorgung gewährleistet