Der wirtschaftliche Abschwung in Österreich hält an. Immerhin: Im vierten Quartal 2024 stagnierte die hiesige Wirtschaftsleistung auf dem Niveau des Vorquartals, statt weiter zu schrumpfen, berichtet die WK Österreich. Über der vorsichtigen Erholung lauern mit den Zollplänen von US-Präsident Donald Trump allerdings schon die nächsten konjunkturellen Gewitterwolken am Horizont. So greifen bei Aluminium und Stahl für alle US-Importe ab Mitte März Zölle in Höhe von 25 Prozent.
40 Prozent Zoll auf kanadische Ware?
Für Kanada und Mexiko sind die von Trump gleich zum Amtsantritt angekündigten Handelshemmnisse vorerst ausgesetzt. Sollten sie demnächst doch in Kraft treten, hätte das besonders auf die kanadische Sägeindustrie massive Auswirkungen. Mit 30 Millionen Kubikmetern pro Jahr ist der Export von Nadelschnittholz zwischen den beiden Staaten laut Holzkurier der größte bilaterale Handelsfluss von Nadelschnittholz weltweit. Auf besagte Sortimente könnten künftig knapp 40 Prozent Strafzölle zukommen. Das dürfte auch Auswirkungen auf die europäische Industrie haben, schreibt der Pressedienst des EU-Parlaments. Dort rechnet man mit einer Veränderung von Warenströmen, was letztlich den Wettbewerb auch für Unternehmen in Europa verschärfen könnte.
Stabiles Rundholz
Indes meldet die Forstabteilung der LK Österreich dieser Tage eine „normale bis rege Nachfrage“ nach Nadelsägerundholz. Die einzelnen Standorte der heimischen Sägeindustrie seien aktuell unterschiedlich mit Fichtensägerundholz bevorratet. Bereitgestellte Sortimente würden „zumeist rasch abtransportiert“, sofern es die Straßenverhältnisse erlauben. „Dementsprechend haben sich die Preise gefestigt, regional konnten sie auch leicht zulegen“, analysieren die Marktexperten. Konkret betragen die Durchschnittspreise für Fichten- und Tannenblochholz (A, B, C 2b) frei Straße derzeit in Niederösterreich 112,50 Euro (netto) je Festmeter, in Oberösterreich 110,50 Euro und in der Steiermark 108 Euro. In Kärnten werden im Schnitt 103,50 Euro je Festmeter bezahlt.
Auch die Nachfrage nach Lärche wird als „anhaltend hoch“ beschrieben. Das Preisband reicht hier von 100 Euro je Festmeter in Oberösterreich bis zu 185 Euro in der Steiermark. Selbst die Vermarktung von Kiefernblochen ist momentan laut LK „zu stabilen Preisen gegeben“. Die Preisspanne liegt regional zwischen 60 und 82 Euro und damit moderat über dem Preismittel des Vergleichszeitraums 2024.
Bei Laubsägerundholz werden insbesondere Eiche und Esche weiterhin stark nachgefragt. Den LK-Angaben zufolge habe sich das auch bei den im Jänner abgehaltenen Wertholzsubmissionen in Oberösterreich und Niederösterreich gezeigt. „Der teuerste Stamm war eine Eiche mit einem Erlös von rund 10.000 Euro. Der höchste Festmeterpreis entfiel auf eine Walnuss mit 2.850 Euro.“
Gleichgewicht bei Schleif- und Faserholz
Die heimische Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie ist weiterhin aufnahmefähig für Nadelindustrieholz. Auch hier halten sich „Angebot und Nachfrage die Waage“, heißt es aus der LK. Bereitgestellte Mengen würden „in der Regel“ rasch abtransportiert. Lediglich in den Schadholzgebieten der Oststeiermark gäbe es noch Waldlager, welche jedoch „zeitnah“ aufgelöst werden dürften. Bei Fichten- und Tannenfaserholz sind die Preise mit 30 bis 46 Euro je Festmeter, bei Kiefer mit 36 bis 51 Euro stabil. Schleifholz erlöst derzeit 35 bis 48 Euro.
Flaute bei Energieholz
Keine wesentliche Veränderung vermelden die Marktexperten für Energieholz: „Eine Marktbelebung lässt trotz kühlerer Temperaturen auf sich warten.“ Die Vermarktung gestalte sich außerhalb von Langzeitverträgen schwierig. Die wenigen gehandelten Partien erlösen aber noch relativ stabile Preise. Für Brennholz (weich) reicht die Preisspanne von 60 bis 130 Euro je Raummeter, Hartholz liegt bei 80 bis 131 Euro. Beachtlich ist der regionale Preisunterschied bei Energielangholz. Hier werden in Südösterreich lediglich 57 Euro je Atrotonne bezahlt, während in Tirol 115 Euro als Höchstpreis angegeben werden. Hackgut wird frei Werk für 78 bis 131 Euro je Atrotonne gehandelt.
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- Forsttraktor im Spätwinter: agrarfoto.com