Ökosoziales Forum mit neuer Initiative zur Vernetzung

Der Rektor der BOKU Hubert Hasenauer, Verena Scherfranz (Referentin für Agrar- und Umweltpolitik im Ökosozialen Forum) und Hans Mayrhofer(Generalsekretär Ökosoziales Forum) präsentieren die neue Initiative.

Mit der Gründung eines neuen agrar- und forstwissenschaftlichen Beirats will das Ökosoziale Forum wissenschaftliche Erkenntnisse stärker in die land- und forstwirtschaftliche Praxis integrieren sowie einen durchgängigen Wissenstransfer zu den Konsumentinnen und Konsumenten ermöglichen. Unter dem Motto „fragen säen. antworten ernten.“ sollen Forschungsprojekte fokussiert werden, die Lösungen für aktuelle Herausforderungen der Landwirtschaft anbieten.

„Bei Diskussionen über Artenverlust und Bienensterben wird bei Ursachen und Lösungen sowie als Betroffener häufig die Landwirtschaft genannt. Dabei stehen sich Kritikerinnen und Kritiker sowie Befürworterinnen und Befürworter der aktuellen land- und forstwirtschaftlichen Praxis gegenüber”,  erklärt der Generalsekretär des Ökosozialen Forums, Hans Mayrhofer. Das Ökosoziale Forum habe sich daher das Ziel gesetzt, einerseits die Forschung dazu in den Fokus zu rücken, andererseits das Wissen und die Vorstellungen der unterschiedlichen Gruppierungen zu vernetzen. “Gemeinsam wollen wir dazu beitragen, die heimische Land- und Forstwirtschaft noch schonender zu gestalten sowie ihre positiven Effekte weiter zu verstärken“, so Mayrhofer.

Auch Hubert Hasenauer, Vizepräsident des Ökosozialen Forums und Rektor der Universität für Bodenkultur Wien, hebt die Besonderheit der neuen Initiative hervor: „Der Beirat ist ein Meilenstein in der weiteren erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis zum Wohle der Land- und Forstwirtschaft sowie eine wichtige Ergänzung zum Zentrum für Agrarwissenschaften an der BOKU“.

Unter dem Vorsitz von Wilhelm Windisch von der TU München hat der agrar- und forstwissenschaftliche Beirat den Jahresschwerpunkt „Kreislaufwirtschaft“ festgelegt und die betreffenden Forschungsprojekte ausgewählt.  “Es braucht in einem ersten Schritt das Wissen von Forschungsstellen, das in die Praxis übersetzt wird und von den heimischen Landwirtinnen und Landwirten sowie Forstwirtinnen und Forstwirten umgesetzt werden kann”, erklärt Mayrhofer. Das Ökosoziale Forum bildet dazu künftig die Schnittstelle mit Unterstützung des neu gegründeten Beirats.

Neben Klimawandel und Biodiversität sind vor allem auch die gesellschaftlichen Anforderungen eine Herausforderung, die die Landwirtschaft zu bewältigen hat. „Die Konsumentinnen und Konsumenten fordern u.a. Tierwohl, Umweltschutz und eine schöne Kulturlandschaft, was die Landwirtinnen und Landwirte neben dem eigenen wirtschaftlichen Überleben zu berücksichtigen haben. Daher ist es auch ein Ziel, die Bevölkerung in den Wissenstransfer und den Diskurs zwischen Forschung, Landwirtschaft und Politik einzubinden“, so Mayrhofer. Dabei sollen gegenseitiges Verständnis für die einzelnen Positionen und gemeinsame Lösungen für die landwirtschaftliche Praxis gefunden werden.

Das Ökosoziale Forum erstellt dazu Factsheets und bietet Interessierten mit dem Forschungs-Update einen Newsletter zur Information. Mit zwei Veranstaltungsformaten, die jeweils einmal jährlich stattfinden, sollen zudem Ideen ausgetauscht und Wissen vernetzt werden: Zum einen wird es Worldcafés geben, zum anderen Agrar- und Forstwissenschaftliche Konferenzen. 

Der agrar- und forstwissenschaftliche Beirat setzt sich aus namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Land- und Forstwirtschaft, Bund und Ländern zusammen: Otto Doblhoff-Dier (VetMed), Martin Gerzabek (Doppler Gesellschaft), Ulrich Herzog (BMSGPK), Hubert Huber (Land OÖ), Jochen Kantelhardt (BOKU-CAS), Ferdinand Lembacher (LK Österreich), Charlotte Leonhardt (AGES), Reinhard Mang (BMLRT), Franz Moser (Land Salzburg), Urs Niggli (FiBL) und Michael Oberhuber (Laimburg).

(red.V.S.)

- Bildquellen -

  • : Georges Schneider/Ökosoziales Forum
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