Behördliche Abläufe dürfen beim Export kein Hindernis für die Betriebe sein. Davon zeigte sich Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter anlässlich der Eröffnung des Büros für veterinärbehördliche Zertifizierung, kurz: Exportbüro, überzeugt. Seit Jahresbeginn dient das Büro als Unterstützung der Veterinärverwaltung und Ansprechpartner für die Wirtschaft.
Das Büro ist Teil der “Exportinitiative.NEU”
Durch eine im November 2015 beschlossene Änderung des Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetzes GESG wurde das Büro als gemeinsame Einrichtung des Landwirtschaftsressorts und des Gesundheitsministeriums sowie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) eingerichtet. Mit der Schaffung dieses Büros werde ein wesentlicher Meilenstein der von beiden Ministerien gemeinsam mit den Stakeholdern erarbeiteten Strategie “Exportinitiative.NEU” realisiert, so Rupprechter. Für die heimische Lebensmittelwirtschaft sowie die österreichische Landwirtschaft nehme der Export der heimischen Produkte eine immer wichtigere Rolle ein. Die Importsanktionen Russlands, die Währungsschwankungen im asiatischen Raum sowie der Wegfall der EU-Milchquote haben die aktuelle Situation der heimischen Lebensmittelwirtschaft zusätzlich verschärft.”Stabile Absatzmärkte sind für die österreichische Landwirtschaft und die Lebensmittelwirtschaft unverzichtbar”, betonte der Landwirtschaftsminister. Das Exportbüro soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Prozesse für die Erschließung neuer Absatzmärkte in Drittländern zu beschleu-nigen. “Damit erleichtern wir es den Betrieben, auf neuen Märkten Fuß zu fassen”, so Rupprechter.Auch SPÖ Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser bekräftigte: “Nur durch eine effiziente Produktionsauslastung und Veredelung der heimischen Primärprodukte ist das wirtschaftliche Überleben der heimischen Betriebe gesichert.” Mit der Einrichtung des Zertifizierungsbüros wolle man dazu beitragen, den österreichischen Exportstandort nachhaltig abzusichern und somit zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.
Neuausrichtung des tierischen Exportbereichs
Neben der Unterstützung der Veterinärverwaltung und als Ansprechpartner für die Wirtschaft beschäftigt sich das Exportbüro auch mit der Öffnung und Erhaltung von Exportmärkten im veterinärrechtlichen Bereich. Die Österreichische Veterinärbehörde garantiert gegenüber den Importländern die Einhaltung der jeweiligen Anforderungen. Da die Anzahl der Drittländer, die laufend höhere Anforderungen an österreichische Veterinärzeugnisse stellen, zunimmt, ist eine Neuausrichtung des gesamten tierischen Exportbereichs notwendig. Diese Maßnahme unterstütze den Exportstandort und somit Arbeitsplätze in Österreich und helfe bei der Umsetzung der immer höher werdenden Anforderungen an die heimischen Lebensmittelbetriebe, zeigten sich die Initiatoren überzeugt. Das Büro wird nach erfolgter organisatorischer Implementierung ab Mitte 2016 die zentrale Veterinärverwaltung bei den laufenden veterinärbehördlichen Zertifizierungs- bzw. Zulassungsprozessen unterstützen. Um die entsprechende Organisation zu etablieren, wurde mit der fachlichen Leitung provisorisch Ulrich Herzog, Leiter des Fachbereichs Verbrauchergesundheit und Veterinärwesen im Gesundheitsministerium, beauftragt. Gemäß den Bestimmungen des GESG wird die administrative Leitung von Ages-Geschäftsführer Wolfgang Herman wahrgenommen.
Anfragen an das Büro können an export@bmg.gv. at geschickt werden.
Weiterführende Informationen online unter www.kvg.gv.at in der Rubrik “Handel und Transport”.