Vor nicht allzu langer Zeit hat ein mittlerweile Ex-Präsident damit begonnen, eine Mauer zum Nachbarland Mexiko errichten zu lassen. Auch andere Mauern und Zäune sind aus der Geschichte bekannt. Unter dem Strich ging es dabei immer auch darum, die weitere Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben. Etwas, was wir in Zeiten einer weltweiten Gesundheitskrise überhaupt nicht brauchen können.
Vor gut einem Jahr hatte man den Eindruck, dass Politik und Gesellschaft gemeinsam gegen die Ausbreitung dieser völlig neuen Krankheit ankämpfen. Die Einschnitte und Auswirkungen für Gesellschaft und Wirtschaft waren und sind enorm. Mittlerweile weiß man über die Krankheit wesentlich mehr und es kann vor allem gut abgeschätzt werden, welche Maßnahmen wirkungsvoll gegen eine weitere Ausbreitung sind. Einer benachbarten Region und dessen Bewohnern von Bayern aus vorzuwerfen, man nehme die Situation nicht ausreichend ernst, gehört wohl nicht dazu. Beeindruckend aufgebaute Testkapazitäten und gute Zahlen im Bundesländervergleich, trotz der stärker ansteckenden Mutationen, werden bewusst nicht angesprochen. Das Mittragen der Maßnahmen verlangt uns allen viel ab, auch in Tirol und Bayern. Geduld und Akzeptanz sind dabei nicht selbstverständlich. Ein ausgeprägter Populismus und unverhältnismäßige Maßnahmen sind hier fehl am Platz.
Die Europäische Union hat den klaren Auftrag, solchen Entwicklungen gegenzuhalten. Kommissionspräsidentin von der Leyen gesteht im Umgang mit einer neuen Krankheit erstmals auch Fehler ein und spricht von einem WIR, statt mit dem Finger auf andere zu zeigen – bemerkenswert in Zeiten wie diesen, vielleicht auch ein Vorbild für Parteifreunde in Bayern.
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