Neu.Land.Leben wagt den Blick über den Tellerrand

Der Austausch unter den Ländern Europas und die Möglichkeit, voneinander zu lernen, ist das Ziel von „Euromontana“. Neu.Land.Leben ist vor Kurzem der internationalen Vereinigung beigetreten, „weil es für die Herausforderungen des ländlichen Raumes neue und innovative Lösungen braucht.“

„Die Lebensqualität am Land ist hoch. Dennoch braucht es noch viel Anstrengung, um den Menschen dort die selben Chancen wie in der Stadt zu bieten“, sind Stephan Pernkopf und Elisabeth Kern überzeugt. Neu.Land.Leben nimmt sich dieser Aufgabe an.

Den ländlichen Raum und die Menschen am Land zu den Gewinnern der Krise zu machen, hat sich Neu.Land.Leben zum Ziel gesetzt. Und weil man große Ziele besser gemeinsam erreicht, hat sich Geschäftsführerin Elisabeth Kern auf die Suche nach starken Partnern gemacht.
Gefunden hat sie viele: Über 70 verschiedene Organisationen und Institutionen, aus 20 Ländern Europas, sind Mitglied der „Euromontana“, einem Netzwerk für innovative Menschen,
die ihren Blick weiten, über den Tellerrand hinausblicken und von internationalen Beispielen und Pilotprojekten lernen wollen.

Von Pilotprojekten und Vorzeigebeispielen

„Euromontana“ ist eine gemeinnützige, wissenschaftliche Vereinigung, die sich international ausrichtet und politisch unabhängig agiert. Ihre Satzung gibt es als oberstes Ziel vor, die
Lebensbedingungen der Bergbevölkerung in Europa zu verbessern. Die Arbeitsbereiche reichen beispielsweise von der Erarbeitung innovativer Mobilitätslösungen, über Jugendarbeit bis hin zur Umsetzung von Piloten digitaler Dörfer. Ein sehr präsentes Themenfeld ist derzeit die Frage, wie nachhaltiger und sanfter Tourismus in den Berggebieten gefördert werden
kann und wie davon die Menschen vor Ort profitieren können.

„Gerade in Sachen innovativer Mobilitätslösungen oder digitaler Gesundheitsversorgung sind uns die nordischen Länder einige Schritte voraus“, zählt Neu.Land.Leben-Schirmherr LH-Stv. Stephan Pernkopf einige Themenfelder auf, wo Erfahrungen anderer Länder auch für  Niederöstereich nutzbar gemacht werden können. Doch es gibt viele weitere Beispiele.

Eines der größten Projekte wurde 2016-2020 unter dem Titel „SIMRASocial innovation in  marginalised rural areas“ umgesetzt. Dabei wurden in den Ländern individuelle Lösungen gesucht und gefunden, um das soziale Gefüge zu stärken. So haben beispielsweise bulgarische Leihomas und Leihenkerl gezeigt, wie ein gutes Miteinander funktionieren und das Leben aller Generationen bereichern kann. Dazu bietet „Euromontana“ Hilfe zur Selbsthilfe an. In Schottland wurde eine Jubiläumsfeier in einem Hafen zu einem Gemeinschaftsunternehmen
weiterentwickelt, das nur Mitarbeiter der eigenen Insel anstellt. Es finanziert sich mittlerweile selbst durch die Einnahmen aus einem Museum, Workshops zum Bootsbau und einer urigen
Schlafbaracke als Unterkunft.

Das Pilotprojekt hat sich so in den vergangenen Jahren zu einer regelrechten Touristenattraktion gemausert. „Unser ländlicher Raum soll wieder Arbeits- Wirtschafts- Wohn- und Lebensraum werden“, setzt Pernkopf klare Ziele, um der Landflucht gegenzusteuern. Da diese Entwicklung aber nicht nur in Österreich, sondern auch in
anderen Ländern passiere, brauche es den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit. „Euromontana“ sei desahlb das richtige Werkzeug, „weil wir gemeinsam mit den Menschen an der Weiterentwicklung ihres Lebensraumes arbeiten“, so Pernkopf.

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