Naturschützer hält Veganismus für Irrweg

Der Ehrenvorsitzende des „Bund Naturschutz“ (BN) in Bayern, Hubert Weiger, lehnt eine vegane Ernährung als Irrweg ab. „Veganismus als Leitbild ist ein zentraler Angriff auf bäuerliche Strukturen“, meinte der Naturschützer jüngst in einem Interview. Weiger reagierte mit seiner Aussage darauf, dass die Jugendorganisation des BN gefordert hatte, auf dessen Veranstaltungen nur noch vegane Gerichte zu servieren. Wiederkäuer könnten im Gegensatz zu anderen Tieren und zum Menschen Gras fressen und dieses in Nahrungsmittel umwandeln – damit also Grünland nutzbar machen, erläuterte Weiger. Durch die Weidetierhaltung werde das Grünland sowie auch viele alte Nutztierrassen erhalten.

Wenn Wiederkäuer auf Grünland grasen, sind sie Weiger zufolge keine Klimakiller. Im Gegenteil, sie würden das Klima schützen. „Grünland ist durch die Wurzelmasse im Boden ein lebender Humuskörper und Kohlenstoffspeicher, und gleichzeitig sind Wiesen und Weiden die artenreichsten Lebensräume, die wir haben“, erklärte der BN-Ehrenvorsitzende. Allerdings sieht es Weiger kritisch, wenn Kühe in großen Ställen stehen und statt mit Gras mit Mais, Getreide und Soja gefüttert werden. 

Hingegen befürwortet er die in Bayern und auch Österreich beliebte Kombihaltung, bei der Tiere im Sommer auf der Weide und im Winter angebunden im Stall stehen. Damit könnten auch kleine Betriebe, denen das Geld für neue Ställe oder Umbauten fehlt, ihren Rindern den Gang auf die Weide ermöglichen, so der Naturschützer.

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  • Prof. Hubert Weiger: Puder
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AUTORMartina Kiefer
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