“Das bäuerliche Einkommen nahm laut zweiter Vorschätzung der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der Statistik Austria in Österreich im Vorjahr um 5,4% zu, nachdem es 2019 um 5,8% zurückgegangen war. Zwischen 2010 und 2020 gab es für die bäuerlichen Betriebe sechs Mal ein Minus und nur vier Mal ein Plus beim Einkommen. Wir befinden uns heute noch nicht einmal auf dem Niveau von 2010. Das heißt mit anderen Worten, das bäuerliche Einkommen stagniert de facto seit einem Jahrzehnt. Angesichts der vielfältigen Bedrohungen, denen sich derzeit die Landwirtschaft mit der anhaltenden Corona-Krise, den immer stärker spürbar werdenden Folgen des Klimawandels oder den Marktverwerfungen infolge der Afrikanischen Schweinepest ausgesetzt sieht, ist es neben den dankenswerterweise rasch gesetzten Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung notwendig, dass auf europäischer Ebene umgehend die notwendigen Beschlüsse für die reformierte EU-Agrarpolitik fallen”, verlangt Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger bezüglich der Einkommenszahlen 2020.
Bekenntnis zu Österreich braucht Herkunftskennzeichnung
“Es hat sich im vergangenen Jahr gezeigt, dass die Konsumenten vermehrt zu regionalen Produkten greifen. Regionale Lebensmittel bieten mehr Frische sowie kurze Transportwege, was Klima und Umwelt guttut. Lebendige Regionen sind die Voraussetzung für eine nach der Corona-Krise wiederum funktionierende Fremdenverkehrswirtschaft und Gastronomie. Eine enge Partnerschaft zwischen der Landwirtschaft, dem Tourismus und dem Handel sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Regionen. Ein Bekenntnis zu Österreich, verbunden mit einer klaren Kennzeichnung der Herkunft der Lebensmittel, ist daher angesichts der schwierigen Einkommenssituation der Landwirtschaft die beste Basis für eine erfolgreiche Zukunft”, so Moosbrugger.