Mit Mähtechnik und Wildscheuchen Kitz & Co. retten

3000 bis 5000 Rehe werden in Oberösterreich laut Meldung des oö. Jagdverbandes jedes Jahr vermäht. Auch Feldhasen, Rebhühner und kleinere Wiesenbrüter fallen oft den Mähwerken zum Opfer. Wie man dem "Mähtod" vorbeugen kann, informiert der Landesjagdverband.

Die Kitze ducken sich im hohen Gras und fallen dem Mähwerk zum Opfer.

Wieviele Tiere jedes Jahr tatsächlich den Mähwerken zum Opfer fallen, hängt maßgeblich vom Zeitpunkt des Mähens ab. Ende Mai oder Anfang Juni ist der Grünlandbestand oft schon sehr hoch und junge Kitze verlassen die Deckung nicht mehr.

Breitere Mähwerke und höhere Mähgeschwindigkeiten haben zu kürzeren Mähzyklen und somit weniger Fluchtmöglichkeiten des Wilds geführt. Vor allem in Grünland-Gunstlagen habe dies zu einem drastischen Einbruch der Bestände von Feldhasen, Federwild und kleineren Bodenbrütern geführt, heißt es vom Landesjagdverband. Der Verband ruft deshalb alljährlich zu Vorbeugemaßnahmen und zur richtigen Mähtechnik auf.

Kunststoffsäcke, Baustellenlampen und technische Wildretter

Von Jägern und Landwirten werden häufig sogenannte Wildscheuchen – an Stangen flatternde Kunststoffsäcke oder Baustellenlampen – aufgestellt. Das soll die Rehgeißen veranlassen, in der Nacht ihre Kitze aus der Wiese herauszuholen. Wichtig ist dabei, dass dies erst am Tag vor dem Mähen durchgeführt wird, da sich sonst das Wild schnell an die Maßnahmen gewöhnt.

Technische Wildretter, die an Traktoren befestigt werden, weisen noch immer Mängel auf oder sind zu teuer, während Infrarotwildretter vom Jäger getragen, bereits gute Erfolge aufweisen. Auch Drohnen werden mittlerweile eingesetzt

Angepasste Mähmethoden

Der oö. Landesjagdverband weist in seinen Hinweisen auch auf die richtige Mähtechnik hin. Mähen von außen nach innen treibe die Wildtiere zusammen, was das Ausflüchten in sichere Bereiche verhindert und somit vermieden werden sollte. Mähen von innen nach außen biete den Wildtieren hingegen Fluchtmöglichkeiten nach allen Richtungen.Die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Schutzmaßnahme ist der Dialog zwischen Landwirt und Jäger.

Quelle: OÖ. Landesjagdverband

 

- Bildquellen -

  • Rehkitz im Gras: stock.adobe.com– gatherina
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