In einem Ranking der Tierschutzorganisation „World Animal Protection“ liegt Österreich in Sachen Tierwohlstandards unter 50 Staaten weltweit auf Platz 1. Um diese Vorreiter-
rolle weiter auszubauen, haben das Landwirtschaftsministerium, der Dachverband der Nachhaltigen Tierhaltung Österreich, Vertreter der Länder und der Landwirtschaftskammer einen „Pakt für mehr Tierwohl in der produzierenden Landwirtschaft“ beschlossen. Dieser beinhaltet 120 Mio. Euro Förderung pro Jahr
• für Investition in tiergerechte Stallsysteme, also den Neu- oder Umbau mit neuen Förderstandards und mehr Platz,
• ab 2021 einem höheren Fördersatz von 35 % für besonders tierfreundliche Haltungen von Schweinen und Puten sowie
• keine Förderung mehr für Anbindeställe (ausgenommen Kleinstbetriebe) und ab 2022 keine Förderung mehr für den Stallneubau, die nur gesetzliche Mindeststandards erfüllen, etwa nur Vollspaltenböden.
Über all das und noch viel mehr diskutierte Elisabeth Köstinger am Mittwoch auch bei einem „Runden Tisch“ mit Branchenvertretern.
Mehr Unterstützung soll es künftig zudem bei laufendem Aufwand für mehr Tierwohl geben, etwa für Einstreu oder damit verbundene Arbeiten, für Weidehaltung als tiergerechtes Haltungssystem, für „Tierwohl-Stallhaltung“ in der Rindermast mit mehr Platz und eingestreuter, weicher Liegefläche für Maststiere oder „Tierwohl-Stallhaltung“ für Schweine mit mehr Platz und eingestreute Liegeflächen. Für unkupiert gehaltene Schweine wird es einen Zuschlag geben. Auch Kälbertransporte sollen deutlich reduziert werden, durch Aufnahme der Qualitätsstandards „Vollmilchkalb“ und „Kalb rosé“ ins AMA-Gütesiegel und Ausweitung des Programms „Tierwohl-Stallhaltung“ auf Kälber.
• Ausweitung der bestehenden Förderung für die Erzeugung von Qualitätsrindfleisch (Q-plus Rind) auf die Kälbermast.
• Das Förderprogramm „Tierwohl Stallhaltung“, wird auf Kälber ausgedehnt (ab 2023).
Bernhard Weber