Niederschläge von mehr als 200 Millimetern in wenigen Stunden sorgten in einigen Regionen in Niederösterreich am Wochenende vom 17. und 18. Juli für Katas­trophenstimmung. Schwere Schäden an Gebäuden und an landwirtschaftlichen Kulturen waren ebenso die Folge wie zerstörte Straßen und weggerissene Brücken.

Besonders betroffen waren die Bezirke Amstetten, Melk, Scheibbs, St. Pölten und Krems. Die Gemeinden Ferschnitz, Neuhofen, Euratsfeld, Aggsbach-Dorf in der Gemeinde Schönbühel, Paudorf und Furth mussten kurzzeitig sogar zu Katastrophen­gebieten erklärt werden.

Bereits am Montag, 19. Juli, war LH-Stv. Stephan Pernkopf unterwegs, um sich gemeinsam mit den Einsatzleitern der Freiwilligen Feuerwehren und den Bezirkshauptleuten ein Bild der Unwetterschäden zu machen und wo es möglich war, auch Hilfe zu koordinieren. „Man spürt es: Der Zusammenhalt ist stärker als jede Naturkatastrophe. Niederösterreich hält einmal mehr zusammen“, bedankte sich Pernkopf bei allen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren und allen Einsatzkräften. So waren neben den Katastrophenhilfsdienst-Zügen der Feuerwehr auch 30 Pioniere des Bundesheeres im Einsatz, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

Katastrophenfonds steht für Hilfen zur Verfügung

„Hilfe aus dem Katastrophenfonds steht zur Verfügung und wird rasch und unbürokratisch binnen Tagen ausbezahlt“, versprach der LH-Stellvertreter allen Geschädigten rasche Hilfe. Voraussetzung für die Unterstützung ist eine Begutachtung durch eine der Schadenskommissionen, die von den Gemeinden rasch zusammengestellt und in Bewegung gesetzt wurden und die mittlerweile ihre Arbeit abgeschlossen haben.

Die Unwetter haben aber auch den NÖ Straßendienst gefordert, wie der zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko bekanntgab. So waren in den Tagen nach den Unwettern mehr als 150 Mitarbeiter mit rund 30 LKW (mit Kran), acht Unimog-Fahrzeuge mit Vorbaubesen, fünf Bagger und ein Schlammsauger im Einsatz und haben mehr als 1.000 zusätzliche Einsatzstunden (über die Normaldienstzeit hinausgehend) erbracht. Es galt, Straßen und Straßengräben zu reinigen und auch zahlreiche Verklausungen zu entfernen. Die Unwetter haben indes auch vor der Bundeshauptstadt nicht Halt gemacht. „Massive Regenschauer und lokale Hagelschläge haben insbesondere die berühmte Weinlage am Nussberg getroffen“, berichtet Wiens Bauernbunddirektor Norbert Walter.

Hagel verwüstet in Wien Wein und Salatkulturen

Neben den Schäden an den Reb­stöcken und dem Fruchtansatz der heurigen Weinernte sei nördlich der Donau beträchtlicher Schaden an den Salatkulturen entstanden. Die Hagelversicherung beziffert die landwirtschaftlichen Schäden alleine für Wien mit rund 750.000 Euro. Direktor Norbert Walter hofft, dass die Schäden nicht zu nachhaltigen Einbußen führen: „Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, wie schwer die Rebstöcke getroffen wurden und ob Beeinträchtigungen des Wachstums und des Ertrages auch über das heurige Jahr hinaus entstanden sind.“

Dass die Unwettersaison damit nicht beendet ist, haben erneute Hagelschauer in der Nacht von Montag auf Dienstag gezeigt. Besonders betroffen war der Ortskern von Rossatz. Das Schadens­ausmaß stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest.

- Bildquellen -

  • 13 01 30 31 21 NO: Büro LH-Stv. Pernkopf
- Werbung -
AUTOREva Riegler
Vorheriger ArtikelPetzenkirchen-Bergland sorgt für den guten Ton
Nächster ArtikelAMA erhebt für Juni im Monats- und Jahresabstand höhere Erzeugermilchpreise