Maßnahmen gegen die Engerlingplage setzen

Vor allem Oberkärnten ist von der Engerlingplage betroffen. Engerlinge schädigen Grünland, weil sie sich von Pflanzenwurzeln ernähren. Eine mechanische und biologische Bekämpfung ist nötig.

Oberkärnten hat derzeit mit einer Engerlingplage zu kämpfen. Mehr als 100 Engerlinge pro Quadratmeter wurden in der Gemeinde Reißeck gezählt. ©agrarfoto.com
Oberkärnten hat derzeit mit einer Engerlingplage zu kämpfen. Mehr als 100 Engerlinge pro Quadratmeter wurden in der Gemeinde Reißeck gezählt. ©agrarfoto.com
In der Gemeinde Reißeck wurden 100 Engerlinge und mehr pro Quadratmeter gezählt – das ist nur ein Beispiel für die derzeitige Situation. Üblich sind 20 bis 30 Engerlinge pro Quadratmeter Erdreich. “Wir können von einer Engerlingplage sprechen und müssen Maßnahmen setzen, weil die Engerlinge die Pflanzenwurzeln abfressen und das Grünland schädigen”, berichtete Agrarlandesrat Christian Benger.

Gefährliche Situation für die Landwirte

Agrarlandesrat Christian Benger ©Fritzpress
Agrarlandesrat Christian Benger ©Fritzpress
Nachdem die Wurzeln abgefressen sind, stirbt das Gras an der Oberfläche ab. Das führt nicht nur zur flächigen Zerstörung des Grünlandbestandes, sondern besonders in Hanglangen immer wieder zu gefährlichen Situationen. Beim Mähen sind Landwirte mit ihren Traktoren schon abgerutscht, weil die Bodenhaftung durch die fehlenden Pflanzenwurzeln nicht mehr gegeben ist. In weiterer Folge drohen bei Unwettern Hangrutschungen und Muren. Besonders betroffen von Engerling- beziehungsweise Maikäferbefall sind das Obere Drautal, das Gailtal und die Gemeinde Reißeck. In Summe sind 50 Hektar betroffen und 19 Landwirte mit ihren Flächen, zu 80 Prozent ist jedoch die Gemeinde Reißeck mit der Engerlingplage konfrontiert.

Mechanische und biologische Bekämpfung

Laut Benger sind heuer 23.000 Euro notwendig, um gegenzusteuern. “Als Maßnahme gegen die Plage bleiben mechanische und biologische Bekämpfungsmethoden. Aus dem Agrarreferat werden dafür mehr als 7600 Euro bereitgestellt”, sagte Benger. Die gleiche Summe wendet die Gemeinde auf und das dritte Drittel bringen die Landwirte selbst auf. Die mechanische Bekämpfung erzielt nicht immer ihre Wirkung. Engerlinge sind extrem empfindlich gegen Bodenbearbeitung. Um sie zu vernichten, müssen sich die Engerlinge in der entsprechenden Bearbeitungstiefe befinden. Als biologische Waffe gegen den Wurzel-Vielfraß wird eine Pilz-Gerste ausgebracht. Der Feldmaikäfer hat einen dreijährigen Zyklus, das heißt, alle drei Jahre ist ein Flugjahr, in dem auch die Befruchtung und die Eiablage erfolgen. Im zweiten Jahr ist die Hauptfraßzeit der Engerlinge. In dieser Zeit entstehen die größten Schäden im Grünland. Die Käfer selbst im Mai und Juni ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Laubbäume und Sträucher.

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