Außer Haus fehlt die Kennzeichnung
Auch Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, schlägt in dieselbe Kerbe: “In der Bevölkerung spricht sich eine satte Mehrheit für eine entsprechende Kennzeichnung aus.” Für Blass ist die Herkunftskennzeichnung auch ein wichtiges Kommunikationsmittel vom Produzenten zum Konsumenten. Derzeit würden viele andere – etwa der Handel oder diverse Organisationen – die Geschichte der Landwirtschaft erzählen. “Wir müssen wieder die Bedeutungshoheit über unsere Themen zurückerobern und unsere Geschichte selber erzählen”, sagt Blass.
Dass die Menschen verstärkt wissen wollen, woher die Lebensmittel kommen und wie sie erzeugt werden, bestätigt auch Ursula Riegler, Kommunikationschefin bei McDonald´s Österreich. Nach dem Motto “Unser Essen – Ihre Fragen” bietet das Unternehmen McDonald´s, das in Österreich mit 40.000 Bauern zusammenarbeitet, eine Plattform an, auf der in den vergangenen Jahren rund 12.000 Fragen dazu beantwortet wurden. Riegler: “Seit drei bis vier Jahren gehen die Fragen in die Tiefe. Hauptthemen sind Tierhaltung, Tierwohl, Fütterung, Verarbeitung, Qualität und Lebensmittelsicherheit.”
Die Schweiz zeigts vor
Wie´s funktionieren kann, zeigt die Schweiz. Eingeführt im Zuge der BSE-Krise, ist dort seit 20 Jahren die Herkunft von Fleisch und Eiern in Hotellerie und (System-)Gastronomie gesetzlich verpflichtend. Und zwar einfach und unbürokratisch auf Aushangtafeln, elektronischen Anzeigetafeln, Wochen-Menüplänen oder als Beiblatt in der Speisekarte. “Diese Kennzeichnung ist mittlerweile allgemein akzeptiert”, sagt Sascha Schwarzkopf, Koordinator für Wirtschaftspolitik bei Gastro Suisse, dem Schweizer Verband für Hotellerie und Restauration.
Die LKÖ wills wissen
“Es geht nicht darum, Lebensmittel aus anderen Ländern zu diskriminieren”, sagt Schultes. “Aber der Konsument soll selbst entscheiden können, woher die Lebensmittel auf seinem Teller stammen”. Mit der bei der Veranstaltung präsentierten Initiative “Gut zu wissen” will man das verstärkt zum Thema machen.
“Gut zu wissen”: Ein erster Schritt zur Kennzeichnung
Die Initiative “Gut zu wissen” macht die Herkunftskennzeichnung in der Auöer-Haus-Verpflegung zum Thema. Jeder kann auf der Homepage www.gutzuwissen.co.at Teil dieser Initiative werden und damit das Anliegen der Landwirtschaftskammer unterstützen. Gastronomen können freiwillig schon jetzt mit dem Lupensymbol “Gut zu wissen” die Herkunft kennzeichnen. Alle Infos siehe Homepage.