Zum zweiten Mal in Folge fand die Landwirtschaftskammer-Wahl in Vorarlberg als reine Briefwahl statt. Am vergangenen Samstag, 5. März, wurden die eingesandten Wahlkarten ausgezählt. Die Spitzenkandidaten Josef Moosbrugger und Hubert Malin sicherten sich mit 75,6 Prozent das Vertrauen der 13.535 wahlberechtigten Vorarlberger Bäuerinnen und Bauern. Trotz politisch wie landwirtschaftlich angespannter Simmungslage konnte das Team um Spitzenkandidat Moosbrugger mit elf von 14 Mandaten die absolute Mehrheit im Bauernparlament halten. “Das ist ein sehr respektables Ergebnis, das vor allem ein sehr deutlicher Wählerauftrag ist, um Auswege aus den jetzigen Preistiefs zu finden. Über all jene Bauern, die die Interessenvertretung durch den Bauernbund sehr schätzen, freuen wir uns natürlich”, gratulierte Bauernbund-Präsident Jakob Auer zum Wahlergebnis.
Mandate in der Sektion “Dienstnehmer” konnten gehalten werden
Neben dem Verlust von einem Mandat sei aber auch die gesunkene Wahlbeteiligung von knapp 51 Prozent alarmierend. In der Sektion “Land- und Forstwirtschaft” konnten neben dem Bauernbund auch die freiheitlichen und unabhängigen Land- und Forstwirte drei Mandate erzielen. In der Sektion “Land- und forstwirtschaftliche Dienstnehmer” waren 1862 Personen wahlberechtigt. Hier lag die Wahlbeteiligung bei 37,2 Prozent. Auch hier konnte der Bauernbund mit 75,6 Prozent der Stimmen die Mehrheit halten und stellt vier Mandate. 24,4 Prozent entfielen auf die Freiheitlichen, die ihr Mandat halten konnten.
Auch LK Österreich-Präsident Hermann Schultes gratulierte zum Ergebnis: “Auch diesmal haben die Bäuerinnen und Bauern ein klares Ja zu einer starken Bauernvertretung gesagt. Dabei war die Ausgangslage diesmal mehr als schwierig: Die Einkommen der Bauernfamilien sanken 2015 bereits das vierte Mal hintereinander, die Agrarpreise, vor allem bei Milch und Schweinen, sind nach wie vor zu niedrig und zusätzlich verunsichern die Änderung des EU-Fördersystems und die Neufeststellung der Einheitswerte die Bauern. Daher war es umso wichtiger, die bäuerliche Interessenvertretung zu stärken, damit sie den agrarpolitischen Weg weiter gehen kann, der für Planbarkeit, Verlässlichkeit und Stabilität steht.”