Wie „ticken“ eigentlich NGOs? Darüber hat einer der führenden Kommunikationsexperten, Daniel Kapp, informiert. Kapp stellte einleitend fest: „Landwirtschaft ist die Produktion von Lebensmitteln. Dieses Selbstverständnis muss gezielt in den Vordergrund gerückt werden.“
„Mit gezielter Provokation wird Aufmerksamkeit für bestimmte Themen erregt. Die Menschen entwickeln Emotionen und sind bereit, das Anliegen auch finanziell zu unterstützen. Das Ziel, Spenden zu generieren, ist damit erreicht“, erklärte Kapp das Geschäftsmodell von NGOs. „Wir müssen den Stier bei den Hörnern packen und den Wandel selbst bestimmen und gestalten“, gab der Experte den künftigen Bäuerinnen und Bauern den Rat mit auf den Weg, das Bild, das sie von ihrem Berufsstand haben möchten, selber zu zeichnen. Er warnte auch davor, sich provozieren zu lassen, sondern immer gut abzuwiegen, ob es sich lohne, auf Vorwürfe öffentlich einzugehen: „Wenn zwei sich streiten, ist der Streit doppelt so laut, als wenn nur einer schreit. Man dient seinen Zielen nicht, indem man sich allzu laut damit auseinandersetzt. Genau das ist das Ziel der NGOs. Die brauchen die Bühne.“
Tierwohl müsse auch mit Bauernwohl einhergehen, betonte Österreichs Bauernbund-Präsident Georg Strasser und stellte klar: „Strengere Produktionsstandards müssen gerecht abgegolten werden, sonst wird Tierleid importiert.“
Der siebente „InTalk“ – das ist eine offene Informations- und Diskussionsveranstaltungsreihe zu aktuellen Themen – fand wieder in bewährter Kooperation zwischen der Landjugend und Bauernbund-Jugend statt, diesmal an der Landwirtschaftlichen Fachschule Pyhra. „Die Lebensmittelversorgung muss höchste Bedeutung im Land haben und dafür brauchen wir junge Bäuerinnen und Bauern, die ihre Zukunft am Betrieb sehen“, betonte der Obmann der NÖ Bauernbund-Jugend Harald Hochedlinger.
Auf die Frage, wie eine erfolgreiche Imagekampagne funktionieren kann, appellierte die Landesleitung der NÖ Landjugend, dass die Bäuerinnen und Bauern in der Kommunikation das Ruder wieder selber in die Hand nehmen sollen. „Die Landjugend fördert den direkten Dialog, während sich NGOs hinter ihrer Anonymität verstecken“, so Kerstin Lechner und Johannes Baumgartner unisono.
Die anschließende Fragerunde führte zu einer angeregten Diskussion mit zahlreichen Anknüpfungspunkten für die künftige Öffentlichkeitsarbeit.
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