Dazu lud proHolz Tirol zwei Fachleute aus dem Nachbarland Bayern ein, die zu dem Thema “Das Beste für den Nachwuchs – Holzbau im kommunalen Bauwesen” referierten. Einleitende Worte gab es vom Ehrenvorsitzenden von proHolz Tirol, Hermann Wurm, und dem Geschäftsführer von proHolz Tirol, Rüdiger Lex.
Betrachtet man das landesweite Bauvolumen, so ist der Anteil des Holzbaues mit rund einem Drittel beachtenswert. Und er steigt stetig. Im Wohnbau ist der Rohstoff Holz nicht mehr wegzudenken. Aber wie sieht es in anderen Bereichen aus? Man erkennt doch immer wieder Potenziale im mehrgeschoßigen Wohn- und Kommunalbau wie auch im Industrie- und Gewerbebau.
Zum Vortrag über das “Beste für den Nachwuchs – Holzbau im kommunalen Bauwesen” lud proHolz Tirol die zwei Architekten Martin Riehl und Matthias Marschner aus München ein. Seit zehn Jahren arbeiten sie mit Holz, tun dies gerne und im Wesentlichen im kommunalen Kinderbetreuungs-Bereich. Unter dem Motto “Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz” ging es um die Verwendung des nachhaltigen Bau- und Werkstoffes als Beitrag zur Energiewende.
Kinderhäuser und -horte gibt es in Bayern einige. Nicht wenige davon wurden in Martin Riehls Büro geplant. Ob in der Gemeinde Erding, in Gilching oder in Unterföhring – es handelt sich um moderne Holzhäuser für die Betreuung von kleinen Kindern. “Außer Schrauben”, so Riehl “findet sich in diesem Haus kein Metallteil” und berichtet über das zweifach ausgezeichnete Haus in Unterföhring. Oder das Haus St. Joachim in München, das eine ganz andere Anmutung ausstrahlt und formal als dekonstruierter Kubus ohne frontale Ansichten angelegt ist: Farbige Eckfenster, eine umlaufende Bänderung und die Terrassen im Obergeschoß umspielen die Gebäudeecken – Elemente, die sich in allen von ihm geplanten Kinderhäusern und Horten von München über Augsburg bis Bonn wiederfinden lassen. Holzbau ist gemäß Martin Riehl eine Disziplin mit unglaublichen Chancen, die rationaler, emotionaler und architektonischer Natur sein können.
Architekt Matthias Marschner wies in seinem Beitrag auf die Pflichten der Architekten hin. Diese haben natürlich kompetent zu sein. Dazu haben sie flexibel auf die Anforderungen der Fachplaner zu reagieren und diese wiederum haben Bereitschaft zur Lösungssuche zu besitzen. Nicht zuletzt benötigen Bauherren eine ergebnisoffene Lösungssuche. Interessanterweise verwies mit Marschner wieder ein Architekt auf den Stellenwert der hohen Vorfertigungstiefe: Je besser diese ist, desto längerfristig sind Holzbauten zu betrachten. Der Holzbau muss sich künftig aber auch noch mehr Herausforderungen stellen. Die betrieblichen Strukturen in Größe und Anzahl, um besonders auch als Generalunternehmer auftreten zu können, sind beispielsweise eine wesentliche Anforderung am Markt.
Nach einer abschließenden Diskussion war den Zuhörern des Abends klar: Eigentlich lässt sich mit Holz alles realisieren. Somit ist Holz der wichtigste nachhaltig verfügbare Rohstoff und eindeutig der Baustoff des 21. Jahrhunderts.
Kommunaler Holzbau – das Beste für den Nachwuchs
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