Am heimischen Speisekartoffelmarkt geht die Vermarktung der Ernte 2017 ruhig und unspektakulär in die Endphase. Die Lagervorräte bei den Landwirten sind schon weitgehend abgebaut. Bis Ende April dürften die meisten Landwirte wohl auch ihre Restbestände verkauft haben. Bei den Händlern scheint noch einiges an Ware zu liegen, sodass ein fast nahtloser Übergang zur neuen Ernte sichergestellt werden kann.
Neben der alterntigen Ware sind Importfrühkartoffeln schon länger auf dem Markt. Diese werden bislang aber nur in verhältnismäßig kleinen Mengen zu hohen Preisen gehandelt.
Generell ist man in der Branche mit dem Inlandsgeschäft „durchaus zufrieden“, das Osterwochenende sorgte zuletzt für steigende Absatzzahlen. Im Export bleibt die Situation allerdings verfahren. Potentielle Importländer werden weiterhin von westeuropäischen Mitbewerbern zu unverändert niedrigen Preise versorgt.
Die Erzeugerpreise sind weiterhin unverändert. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 22 bis 25 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen meist 20 Euro/dt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 26 Euro/dt zu erzielen. Für exportbestimmte Ware ohne AMA-Gütesiegel liegen die Erzeugerpreise regional auch deutlich tiefer.
Deutschland – Nachfrage belebt, Preise stabil
Aus Deutschland wird von einer guten bis sehr guten Nachfrage zu den Osterfeiertagen berichtet. Dementspreichend wurden Speisekartoffeln mit Hochdruck an den LEH ausgeliefert. Im Export lief es zuletzt ebenfalls besser als im sehr ruhigen Februar. Vor allem Ausfuhren Richtung Polen und Tschechien haben an Dynamik gewonnen, auch auf den Balkan und nach Italien fließt wieder etwas mehr Ware ab. An den Erzeugerpreisen hat dies jedoch nichts geändert. Die Preise bewegten sich im Bundesdurchschnitt weiterhin meist bei 11 bis 11,70 Euro/dt. Lediglich für Top-Qualitäten konnten Lageraufschläge lukriert werden.
Martin Schildböck, LK NÖ