Kartoffelmarkt KW 45/’23: Mangelsituation schon zum Ernteabschluss

Die Situation am österreichischen Speisekartoffelmarkt ist seit Wochen praktisch unverändert. Überschaubare Angebotsmengen, welche durch überdurchschnittlich hohe Absortierungen zusätzlich noch stark dezimiert werden stehen einer saisonüblich ruhigen aber stetigen Inlandsnachfrage gegenüber.
Regionale Aktionen im LEH brachten leichte Absatzimpulse. Zur Ergänzung des Sortiments wird weiterhin auch auf Importe aus Deutschland und Frankreich gesetzt. Die Andienung von Seiten der Landwirte läuft unaufgeregt. Dabei wird vorrangig auf Partien mit eingeschränkter Lagerfähigkeit zurückgegriffen.
Die Erzeugerpreise blieben stabil auf dem Vorwochenniveau. In Niederösterreich wurden für Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 45 Euro/dt bezahlt, wobei einzelne Aufkäufer Abschläge für den hohen Logistik- und Sortieraufwand einbehalten. Aus Oberösterreich wurden ebenfalls unveränderte Erzeugerpreise von bis zu 50 Euro/dt gemeldet.

Deutschland ist heuer Erdäpfelexporteur

In Deutschland ist die Speisekartoffelernte ebenfalls beendet. Einige Speisekartoffeln auf den Äckern gibt es zwar noch. Die zu bergen ist aber angesichts der Nässe einerseits schwierig und andererseits entsprechen deren Qualitäten oftmals nicht mehr den Anforderungen. So wird die Nachfrage mittlerweile ausschließlich mit Ware aus Zwischen- bzw. Winterlagern bedient. Generell wird der Absatz von Speisekartoffeln für November als relativ gut beschrieben. Aktionen im LEH und bei den Discountern sorgten für entsprechende Impulse. Etwas ruhiger war es zuletzt im Exportgeschäft.
Angesichts des hohen Importbedarfs in Polen, Österreich und dem Balkan erwartet man aber auch hier eine baldige Belebung. Bei den Erzeugerpreisen gab es in der Vorwoche kaum Änderungen. Im Bundesmittel lagen die Erzeugerpreise zu Wochenbeginn bei 30 bis 32 Euro/dt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
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