Kartoffelmarkt KW 41/2020: Hohe Absortierungen dämpfen das Angebot

Die heimische Erdäpfelernte befindet sich in der Endphase. Regional mussten die Rodearbeiten witterungsbedingt zwar häufig unterbrochen werden, der Großteil der Felder ist mittlerweile aber abgeerntet. Die Lager sind bei den Händlern auch schon recht gut gefüllt.
Qualitativ gibt es vielerorts Probleme mit Drahtwurmbefall, mechanischen Beschädigungen und Fäulnis. Dementsprechend hoch dürften heuer die Aussortierungen ausfallen.
Auf der Nachfrageseite gibt es kaum Änderungen zu den Vorwochen. Der Inlandsabsatz gestaltet sich saisonüblich unspektakulär. Aktionen im LEH sorgen für Umsatzbelebung. Im Export bleibt die Situation unverändert schwierig. Die potentiellen Importländer in Ost- und Südosteuropa sind momentan noch gut mit eigener Ware eingedeckt.
Bei den Erzeugerpreisen gibt es keine Änderung zur Vorwoche. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 12 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.

Ähnliche Erzeugerpreise in Deutschland

In Deutschland haben ergiebige Niederschläge in der vergangenen Woche die Ernte regional unterbrochen. Die Qualität der Speiseware wird überwiegend als gut eingestuft. Drahtwurm, Mäusefraß oder Beschädigungen sind aber regional durchaus ein Thema. Die verfügbaren Angebotsmengen sind momentan umfangreich, wenngleich durch die vermehrte Einlagerung etwas Druck vom Markt genommen wird. Mit dem Inlandsabsatz ist man durchaus zufrieden. Tiefere Temperaturen und Aktionsangebote im LEH belebten das Geschäft. Der Export Richtung Osteuropa blieb unverändert schwach. Die Erzeugerpreise bewegen sich dabei weiterhin auf dem Niveau der Vorwochen. Im Bundesdurchschnitt wurden für Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist zwischen 10 und 12 Euro/dt bezahlt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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