Kartoffelmarkt KW 34/’22: Eine Saison mit knapper Ware steht bevor

Die Situation am heimischen Speisekartoffelmarkt bleibt tendenziell angespannt. Die jüngsten, regional durchaus ergiebigen Niederschläge haben die Rodebedingungen zwar verbessert, für große Ertragszuwächse bei den Anschluss- und Hauptsorten kamen sie jedoch zu spät. Die Hektarerträge der Hauptsorten dürften heuer in den meisten Regionen Ostösterreichs deutlich hinter denen der vergangenen Jahre zurückliegen. Weiter zugenommen haben auch die Qualitätsprobleme durch Drahtwurmbefall. Die Befürchtungen, dass die ohnehin recht überschaubare erwartete Bruttoerntemenge durch überdurchschnittlich hohe Aussortierungsverluste noch deutlich dezimiert wird, werden immer realer.
Mit der Absatzsituation im Inland ist man durchaus zufrieden. Mit dem nahenden Ende der Sommerferienzeit werden weitere Impulse am Inlandsmarkt erwartet. Auch am Exportmarkt nimmt das Interesse an österreichischer Ware stetig zu.
Bei den Erzeugerpreisen setzte sich der Aufwärtstrend der Vorwoche fort. In Niederösterreich und dem Burgenland werden für Speisekartoffeln nun meist 20 bis 25 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich liegen die Preise stabil bei 25 Euro/dt.

Deutschland: Preise stabil bei 26 bis 28 Euro/dt

Auch am deutschen Speisekartoffelmarkt verfestigt sich die Einschätzung, dass die heurige Ernte wohl unterdurchschnittlich ausfallen wird. Daran ändern auch die jüngsten Niederschläge kaum mehr was. Es war zwar in den letzten Tagen überall etwas kühler, die Regenmengen waren aber in den Hauptanbaugebieten aber meist geringer als erhofft. Die verfügbaren Angebotsmengen sind durch die guten Erträge bei den Frühsorten und der sommerlich ruhigen Nachfrage noch gut ausreichend. Dies dürfte sich aber mittelfristig ändern und einige Aufkäufer fangen bereits an, zusätzliche Partien bei den Erzeugern zu sichern. Zumal auch in Frankreich, Belgien, Niederlanden, Italien, Großbritannien und weiten Teilen Ost- und Südosteuropas witterungsbedingt mehr oder minder deutliche Mindererträge erwartet werden. So haben die deutschen Erzeugerpreise zuletzt auch kaum mehr nachgegeben und scheinen sich auf dem aktuellen Niveau zu stabilisieren. Zu Wochenbeginn lagen die Preise für Speiseware im Bundesdurchschnitt je nach Sorte meist bei 26 bis 28 Euro/dt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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