Die Frühkartoffelsaison klingt heuer recht ausgeglichen aus. Der heimische Markt ist, trotz regionaler witterungsbedingter Rodeunterbrechungen gut mit Speiseware versorgt. Neben den Restbestände an Frühsorten stehen auch schon Anschlusssorten zur Vermarktung an. Vermarktungsdruck kommt aber dennoch nicht auf.
Das Ertragsniveau bei den Anschluss- und Hauptsorten dürfte unter dem des Vorjahres liegen. Zudem wird ein steigender Krankheitsdruck durch die zuletzt feuchtwarme Witterung beobachtet. Gebietsweise treten auch Drahtwurm und Zwiewuchs vermehrt auf. Alles in allem sind die Erwartungen an die heurige Speisekartoffelernte also recht gedämpft.
Keine Änderungen gibt es auf der Absatzseite. Der Inlandskonsum fällt urlaubsbedingt noch ruhig aus, dürfte sich aber in den nächsten Wochen doch wieder etwas beleben. Auch vom Exportmarkt gibt es momentan keine neuen Impulse.
Die Erzeugerpreise haben sich auf dem Vorwochenniveau weitgehend stabilisiert. An der Preisoberkante gab es zuletzt leichte Abschläge. In Niederösterreich und im Burgenland wurden Frühkartoffeln zu Wochenbeginn meist um 18 bis 22 Euro/dt übernommen. In Oberösterreich konnten sich die Erzeugerpreise mit bis zu 25 Euro/dt auf dem Vorwochenniveau behaupten.
Deutsche Erzeugerpreise fallen auf 31 Euro/dt
Am deutschen Speisekartoffelmarkt geht es weiterhin recht ruhig zu. Die Ferienzeit ist von einer schwachen Nachfrage geprägt und die Absatzzahlen insbesondere im überregionalen Versandhandel und im Export waren zuletzt weiter rückläufig. Lediglich von den Wochenmärkten werden unverändert gute Verkaufszahlen gemeldet.
Auf Erzeugerseite nimmt das Angebot an zumeist qualitativ guten und mittlerweile festschaligen Kartoffeln zu. Damit geraten die Preise stärker unter Druck. Zu Wochenbeginn wurde im Bundesdurchschnitt für Speiseware 31 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ