Kartoffelmarkt KW 30/2020: Preisdruck und hoher Anteil an Übergrößen

Die Hoffnung, dass sich der heimische Erdäpfelmarkt auf dem reduzierten Preisniveau stabilisiert, hat sich nicht erfüllt. In NÖ ist das Angebot an sehr früh reifenden Sorten weiterhin sehr groß. Zwar bleiben die Absatzmengen im Lebensmittelhandel gut, es fehlt aber an Nachfrage aus der Gastronomie.
Enorm schwierig gestaltet sich die Vermarktung der zum Teil riesigen Knollen, die heuer bereits um diese Jahreszeit reichlich anfallen. In diesem Bereich wird der reduzierte Absatz in die Gastronomie besonders spürbar. Auch Exporte, die den Markt entlasten würden, können nur in sehr geringem Umfang getätigt werden. Insgesamt bleibt der Druck auf den Erdäpfelmarkt hoch und die Preise wurden erneut zurückgenommen.
In NÖ, im Burgenland und in der Steiermark wurden zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 12 bis 15 Euro/dt bezahlt. Für Übergrößen lagen die Preise zuletzt nur mehr bei 7 bis 10 Euro/dt. In Oberösterreich zeigen sich Angebot und Nachfrage besser im Gleichgewicht und zu Wochenbeginn wurden unverändert bis zu 22 Euro/dt bezahlt.

In Deutschland übernimmt die eigene Frühkartoffelproduktion zunehmend die Regalplätze. Dass das Angebot an Importkartoffeln aus dem Mittelmeerraum heuer frühzeitig nachlässt, kommt dem steigenden eigenen Angebot an schalenfesten Frühkartoffeln in Deutschland zugute und kann den sich aufbauenden Preisdruck abfangen. Die Ertragssituation stellt sich in allen Anbaugebieten zufriedenstellend dar. Die Erzeugerpreise haben zwar nachgegeben, übertreffen das österreichische Niveau aber weiterhin deutlich. Zu Wochenbeginn wurden für festschalige Ware 30 bis 32 Euro/dt bezahlt.

Marianne Priplata, LK NÖ

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