Am heimischen Speisekartoffelmarkt klingt die Saison 2019/20 langsam aus. Bei den Landwirten liegt so gut wie keine freie Ware mehr. Die Lagerbestände bei den Händlern sind ebenfalls schon überschaubar, sie dürften aber bis zum Anschluss an die neue Ernte reichen. Die Vermarktung der ersten Heurigen über den LEH ist für Anfang Juni geplant. Bis dahin wird die heimische Lagerware mit Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum ergänzt.
Neue Impulse durch Gastro-Öffnung
Die Nachfragesituation ist weiterhin gekennzeichnet durch ein äußerst schwaches Geschäft im Bereich Großkunden und Gastronomie, der Absatz über den LEH läuft demgegenüber auf einem zufriedenstellenden Niveau. Mit der Öffnung der Gastwirtschaften und Restaurants ab Mitte Mai erwartet man aber auch hier steigende Absatzzahlen.
Bei den Erzeugerpreisen gibt es keine Änderung zur Vorwoche. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn je nach Sorte und Qualität ein Preisband von 22 bis 28 Euro/dt genannt, wobei für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel meist 25 Euro/dt bezahlt werden. In Oberösterreich ist die Vermarktung praktisch abgeschlossen. Hier wurden zuletzt noch Preise von bis zu 32 Euro/dt gemeldet.
Zügiger Absatz in Deutschland
In Deutschland verläuft der Absatz von Speisekartoffeln weiter recht zügig. Die Zeit der Bevorratungskäufe im LEH sind zwar vorbei, aber die Nachfrage nach alterntigen Kartoffeln ist immer noch höher als zu normalen Zeiten. Die verfügbaren Angebotsmengen sind mittlerweile schon recht überschaubar.
Preislich gibt es daher eine leicht festere Tendenz bei der Speiseware. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt Erzeugerpreise zwischen 24,10 und 25,30 Euro/dt bezahlt. Auch Partien mit Mängeln finden nun wieder etwas leichter Absatzmöglichkeiten. Importierte Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum spielen mengenmäßig noch keine bedeutende Rolle. Die anstehende Öffnung der Gastronomie erzeugt zwar wieder eine gewisse Nachfrage nach Pommes-Kartoffeln. Das Problem mit den großen Übermengen kann damit aber sicher nicht mehr gelöst werden.
Martin Schildböck, LK NÖ