Weiterhin ausgeglichene Verhältnisse bestimmen den heimischen Speisekartoffelmarkt. Zwar ist bei Landwirten und Handel noch einiges an Ware auf Lager, der Lagerabbau schreitet aber aufgrund des gut laufenden Inlandsgeschäfts und der qualitätsbedingt hohen Absortierungen stetig voran.
Auch am Exportmarkt können, bei entsprechenden Preiszugeständnissen, laufend Mengen untergebracht werden. Zudem könnten sich zeitnah weitere Exportmöglichkeiten bieten, weil die Vermarktung der alterntigen Ware europaweit bereits weit fortgeschritten ist. Somit ist für den Rest der Saison kein größerer Vermarktungsdruck mehr zu erwarten.
Zudem hat der jüngste Kälteeinbruch in Mitteleuropa die zuvor schon aufgekommenen Erwartungen auf sehr frühe Ernte mit Spitzenerträgen wieder gedämpft. Von der Vegetation her sieht es nun so aus, dass Erntetermine und Erträge etwa im langjährigen Durchschnitt liegen dürften.
Die Erzeugerpreise bleiben weiterhin stabil. Mittelfallende Ware wird meist um 12 bis 15 Euro/dt übernommen, Übergrößen um 8 bis 10 Euro/dt. Kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel erzielt 20 Euro/dt.
Deutscher Handel orientiert sich zunehmend an Importen
Am deutschen Speisekartoffelmarkt hat sich der Absatz nach den Osterfeiertagen wieder deutlich beruhigt. Da die verfügbaren Vorräte bereits sehr begrenzt sind und zudem hohe Sortierverluste zu verzeichnen sind, entsteht trotz vorübergehender Nachfrageflaute kein Angebotsdruck. Die Erzeugerpreise zeigen sich mit 20 bis 22 Euro/dt unverändert zur Vorwoche. Angesichts der fortgeschrittenen Saison und der Qualitätsprobleme bei Lagerware orientiert sich der LEH verstärkt Richtung importierter Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum. Diese stehen derzeit in ausreichenden Mengen und zu stabilen Preisen zur Verfügung.
Martin Schildböck, LK NÖ