Kartoffelmarkt KW 16/2021: Kein Ventil für den Mengendruck

Die Situation am heimischen Speisekartoffelmarkt bleibt angespannt. Nach wie vor gibt es reichlich vertragsfreie Ware. Angesichts der zunehmenden Qualitätsproblematik und der schwindenden Aussichten auf bessere Erzeugerpreise wollen viele Landwirte ihre Restmengen lieber heute als morgen vermarkten.
Die Absatzsituation hat sich in den letzten Wochen kaum verändert. Im LEH wird weiterhin von einem stetigen Absatz auf durchaus zufriedenstellendem Niveau berichtet. Abseits dieser Vermarktungsschiene fehlt es aber an Vermarktungsmöglichkeiten. Gastronomie und Tourismuswirtschaft fallen durch die coronabedingten Einschränkungen noch immer weitgehend aus und auch im Export sind die Absatzmöglichkeiten trotz preislicher Zugeständnisse überschaubar.
Die Erzeugerpreise bleiben tendenziell unter Druck, werden aber oft nominell unverändert fortgeschrieben. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 12 Euro/dt genannt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.

Deutschland: Markt ist gut versorgt

In Deutschland hat sich das Geschäft mit Speisekartoffeln nach den Osterfeiertagen erwartungsgemäß wieder beruhigt. Die zur Verfügung stehenden Mengen reichen insgesamt gut aus, um den aktuellen Bedarf zu decken. Alterntige Ware gerät aber verstärkt in Konkurrenz mit importierten Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum.
In preislicher Hinsicht kam es aber kaum zu Änderungen. Im Bundesdurchschnitt liegen die Erzeugerpreise für qualitativ einwandfreie Speisekartoffeln weiterhin meist zwischen 10 und 11 Euro/dt. Die zuletzt sehr kühle und unbeständige Witterung in den letzten Wochen dürften die Entwicklung der Frühkartoffelbestände etwas bremsen.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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