Auf dem Speisekartoffelmarkt hat sich nach der Preiserhöhung in der Vorwoche die Lieferbereitschaft der Landwirte deutlich belebt. In der Branche rechnet man kurzfristig mit keiner weiteren Preiserhöhung, zudem trennen sich viele Landwirte angesichts der raschen physiologischen Alterung der Lagerware lieber früher als später von ihren Vorräten. Somit steht derzeit einer guten Angebotslage eine saisonbedingt ruhige aber stetige Nachfrage gegenüber. Exporte werden angesichts der rasch schwindenden Lagervorräte nicht forciert.
Die Erzeugerpreise liegen stabil auf dem Vorwochenniveau. In NÖ werden Speisekartoffeln meist um 25 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 29 Euro/dt zu erzielen. In OÖ wurden zuletzt bis zu 27 Euro/dt bezahlt.
Deutschland – Wettbewerb um begrenztes Angebot
In Deutschland kann heuer von der üblichen Jänner-Flaute beim Kartoffelabsatz keine Rede sein. Viele Händler haben weiterhin alle Hände voll zu tun, um die vom LEH geforderten Qualitäten, Sorten und Mengen zusammen zu tragen. Neben der Inlandsnachfrage gibt es auch Bestellungen aus Ost- und Südosteuropa, denen man nachkommen will. Der Wettbewerb um das begrenzte Kartoffelangebot nimmt entsprechend zu. Zu steigenden Preisen hat dies aber noch nicht geführt. Die Erzeugerpreise lagen im Bundesdurchschnitt zuletzt bei 27,50 bis 28,70 Euro/dt.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck, LK NÖ