Am heimischen Speisekartoffelmarkt läuft der Inlandsabsatz weiterhin stetig auf saisontypisch ruhigem Niveau. Der Exportmarkt wäre prinzipiell weiter aufnahmebereit, angesichts der überschaubaren Lagermengen hält sich der Handel mit Auslandslieferungen zurück.
Hinsichtlich Qualität der Lagerware und den damit verbundenen Aussortierungen nehmen die Probleme eher zu als ab. Neben Drahtwurmbefall und Stolburkrankheit bereitet vor allem die rasche physiologische Alterung der Lagerware Sorgen. Aussortierungen von 50 Prozent und darüber sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Entsprechend rasch dürften die Lager heuer abgebaut werden.
Erzeugerpreise unverändert
Auf die Erzeugerpreise hat sich die mittelfristig zu erwartende Angebotsverknappung noch nicht unmittelbar durchgeschlagen. In NÖ und OÖ werden Speisekartoffeln unverändert meist um 22 Euro/dt übernommen. Für Partien mit überdurchschnittlich hohen Absortierungen liegen die Preise bei 18 bis 22 Euro/dt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 24 Euro/dt zu erzielen.
Deutschland: Viele Partien mit mangelnder Stabilität
In Deutschland mobilisiert das relative hohe Preisniveau weiterhin gut ausreichend Ware aus den Kartoffellagern. Angesichts der oftmals mangelnden Lagerstabilität liefern viele Landwirte zu den aktuellen Konditionen bereitwillig an. Am Speisemarkt zeigen sich häufig Partien mit Beschädigungen, Druckstellen oder beginnender Keimung. Die Abnehmerseite gewährt heuer wesentlich größere Zugeständnisse hinsichtlich Sorte, Größe und äußerer Erscheinung der Knollen als in Normaljahren. Die Erzeugerpreise sind weitgehend stabil. Nur in einigen Zuschussgebieten in Ostdeutschland waren leichte Preisaufschläge realisierbar.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck, LK NÖ