Kartoffelmarkt KW 39/2018: Eine Saison mit festen Preisen zeichnet sich ab

Bei schönem Herbstwetter schreiten die Rodearbeiten zügig voran. In vielen Regionen dürfte die Ernte schon bald vor dem Abschluss stehen. Die befürchtet schwachen Hektarerträge haben sich mit fortschreitender Ernte vielerorts leider bestätigt. Einzig positive Ausnahme ist das Waldviertel. Hier scheinen sich die Ertragseinbußen doch in Grenzen zu halten. Massive Probleme gibt es weiterhin mit Drahtwurmbefall und diversen anderen Qualitätsbeeinträchtigungen. Angesichts des erwarteten positiven Preisverlaufs dürften die Landwirte die qualitativ besseren Partien derzeit selbst einlagern.
Mit der Absatzsituation ist man für die Jahreszeit zufrieden. Der Inlandsabsatz läuft auf saisonüblich zufriedenstellendem Niveau. Es gibt auch weiterhin jede Menge an Exportanfragen.
Die Preise liegen stabil auf Vorwochenniveau. In Niederösterreich wurden zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 18 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen zwischen 15 und 18 Euro/dt. In der Steiermark und in Oberösterreich liegen die Preise unverändert bei 20 bzw. 22 Euro/dt. Auch nach dem Ende der Einlagerung geht man derzeit von einem festen Preisverlauf aus.

Deutschland – freie Verarbeitungsware ist extrem gefragt

Auch in Deutschland bleibt der Speisekartoffelmarkt trotz frühem Beginn der Haupternte ungewöhnlich stabil. Die Preise zeigen keine Anzeichen von Schwäche. Im Gegenteil – im Südwesten Deutschlands, wo ein hoher Zufuhrbedarf besteht, sind die Preise in der letzten Woche deutlich gestiegen und erreichen in der Spitze bereits 28 bis 30 Euro/dt. Es wird immer wahrscheinlicher, dass 2018 frühere Trockenjahre noch in den Schatten stellt. Selbst auf intensiv beregneten Flächen bleiben die Erträge unter den Erwartungen. Freie Verarbeitungsware ist extrem gefragt und wird es in den kommenden Monaten wohl auch bleiben.

Dipl.-Ing. Martin Schildböck

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